Der neue Kunstpreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Bauermeisters universales Werk umfasst neben Zeichnungen und Gemälden vor allem Objektbilder und Installationen sowie auch Landschaftsgestaltungen. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte bei der Preisverleihung im Düsseldorfer Ständehaus (K21): "Der experimentelle künstlerische Aufbruch in den 1950er und 1960er Jahren, für den Mary Bauermeister steht, hat dazu geführt, dass sich im Rheinland das internationale Publikum und Künstler aus ganz Europa und den USA versammelte." Diese Aufbruchstimmung habe Nordrhein-Westfalen zu einem Magneten für die internationale Kunstszene gemacht.
Bauermeister hatte sich nach dem Studium in Ulm und Saarbrücken Mitte der 50er-Jahre in Köln niedergelassen. Ihr Atelier gilt als Geburtsstätte der Fluxus-Bewegung. Dort gab es in den frühen 60er Jahren erste Veranstaltungen und Performances etwa von Nam June Paik, John Cage und Otto Piene. Später zog Bauermeister nach New York, wo sie künstlerische Erfolge feierte. In Deutschland stand sie noch lange im Schatten des berühmten Komponisten Karlheinz Stockhausen, mit dem sie zwischen 1967 und 1973 verheiratet war.
Der Kunstpreis Nordrhein-Westfalen soll künftig einmal im Jahr in einer der fünf Sparten Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst oder Visuelle Künste verliehen werden. Die Auszeichnung soll ein überregional und international künstlerisches Werk ehren und es sichtbarer machen.
Wüst und NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen verliehen zudem im Düsseldorfer Ständehaus (K21) fünf Förderpreise an Lambert Latzke (Baukunst), Thibaut Surugue (Musik), Enis Maci (Literatur), Pinar Karabulut (Darstellende Kunst) und Silke Schönfeld (Visuelle Künste). Mit dem Förderpreis werden bereits seit 1957 herausragend begabte junge Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet, die biografisch oder durch ihr Schaffen eine Verbindung zu Nordrhein-Westfalen aufweisen. Nach einer Neuausrichtung wird der mit 15 000 Euro dotierte Förderpreis nun ebenfalls einmal jährlich verliehen.