Berlin

Galerist Semjon kämpft gegen Mietkündigung durch Berggruen

Das Immobilien-Unternehmen Berggruen Holdings hat ein Mietverhältnis mit der Berliner Galerie Semjon gekündigt, die seit 21 Jahren die Ausstellungsräume nutzt. Der Inhaber wirft Kunstsammler Nicolas Berggruen Heuchelei vor

Der schwerreiche Investor Nicolas Berggruen ist Kunstsammler und Vorstandsvorsitzender im Förderkreis des Berliner Museums Berggruen. Dass er in seinen Berliner Immobilien – darunter das Café Moskau und die Bar Babette – nicht immer kulturelle Nutzung unterstützt, musste jetzt auch der Galerist Semjon H.N. Semjon erfahren, der für seine Räume in der Schröderstraße von der Berggruen-Holding zum Jahresende die Kündigung erhielt.

"Für meine Galerie bzw. für mich werden große, fast unlösbare Probleme erwachsen: Die Suche nach einem neuen Standort bei den zur Zeit trotz Corona extrem steigenden Gewerbemieten, die Kosten für die Entwicklung der Infrakstruktur und Etablierung eines neuen Standortes", sagt der Galerist. Er wirft Nicolas Berggruen Bigotterie vor: "Philantropie versus Galerie- und Kunstwerkzerstörung". Jetzt will Semjon für seine Galerie und seinen angeschlossenen Projektraum "Kioskshop" kämpfen und hat dazu den bekannten Anwalt Peter Raue beauftragt. Für die rechtliche Vertretung und mediale Arbeit ruft der Galerist zu Spenden auf: "Seien Sie, seid bitte solidarisch!"