Sowohl Düsseldorf als auch Essen wollen das von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) vorangetriebene Projekt bei sich ansiedeln. Zu einem möglichen dritten Standort als Alternative für die zerstrittenen Bewerber gab es in Berlin nach einem Gespräch am Montag zunächst keine Informationen.
"In dem offenen Austausch wurde erneut deutlich, dass die drängenden Fragen zu Erhalt, Pflege und Vermittlung des fotografischen Kulturerbes nicht durch eine Standortdebatte überlagert werden dürfen", hieß es in einer Mitteilung von Grütters. Düsseldorf sieht sich durch finanzielle Zusagen aus Landtag und Bundestag im Vorteil, Essen kann sich auf die Empfehlung einer von Grütters eingesetzten Expertenkommission stützen. Die für Düsseldorf eingeladenen Vertreter hatten ihre Teilnahme nach eigenen Angaben unter anderem deswegen abgesagt, weil ihr Konzept nicht Grundlage des Gespräches sein sollte. Die Essener Delegation zeigte sich mit dem Verlauf der Gespräche sehr zufrieden.
Nach den Empfehlungen der Expertenkommission hatte auch eine anschließende Machbarkeitsstudie Essen als Standort empfohlen. In einem Bundesinstitut für Fotografie sollen Nachlässe von Fotografen gesammelt, Forschung zu Restaurierung und Konservierung vorangetrieben sowie Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen organisiert werden. In Essen stünden dafür Räumlichkeiten auf dem Gelände der Zeche Zollverein zur Verfügung.