Ulrike Rosenbach ist als die feministische Videokünstlerin in Deutschland bekannt geworden, Anfang der 1970er-Jahre war die Beuys-Schülerin eine der Ersten, die das neue Medium in der Kunst eingesetzt haben. In ihren Performances und Videoarbeiten immer wieder in der Hauptrolle: der weibliche Körper, ihr Körper, den sie in berühmten Werken wie 'Glauben Sie nicht, dass ich eine Amazone bin' (1975) zum Mittelpunkt ihrer Kunst und zur Zielscheibe der Kritik machte.
Dass parallel und von Beginn an auch ein weiteres zentrales Thema, nämlich die Natur, ihr Werk prägt und begleitet, ist dagegen nicht hinreichend bekannt. Die museal angelegte Ausstellung "AMA-Zonas" in der Galerie Gisela Clement in Bonn füllt diese Lücke und zeigt den Kosmos Natur aus Ulrike Rosenbachs Œuvre, der sich seit den 1970er-Jahren in Videoarbeiten, Performances, Installationen, Zeichnungen und malerischen Collagen niedergeschlagen hat.
Neben frühen Videoskulpturen wie "Isabel im Wald" von 1993 oder der Performance "Tanz um einen Baum", die auf der Sydney-Biennale 1979 aufgeführt wurde, behandelt sie das Thema der Koexistenz von Mensch und Natur und hinterfragt ihre eigene Position in diesem Gefüge schon immer in Zeichnungen und Collagen, die sie als Teil ihrer tagtäglichen Übungen bezeichnet.
Diese sind über die Jahrzehnte beeindruckend konsistent, zart und stark zugleich. In ihnen entlädt sich genauso viel innere Kraft wie in den bekannten feministischen Videos, mit denen sie sich stets gegen die von außen etikettierten Stempel des Kunstbetriebs behaupten musste.