Der Mensch ist zum Zentrum der Welt geworden. Alle Lebensbereiche sind auf seine Bedürfnisse ausgerichtet. Doch das, was oft als "Fortschritt" bezeichnet wird, ist auch zum maßgeblichen Zerstörungsfaktor für biologische, geologische und atmosphärische Prozesse unseres Planeten geworden. Der Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre, die Verschmutzung und Übersäuerung der Ozeane, die Vernichtung vieler Biotope und die schnelle Ausbreitung von Krankheiten sind nur wenige Beispiele der von Menschen verursachten Störungen im Ökosystem.
Tiere sind oft die Leidtragenden unseres Verhaltens - für Kleidung, Nahrung und Freizeitvergnügen. Wir zerstören ihre Lebensräume, töten ihre Artgenossen und nutzen ihre Leiber für Profit. Dieses Wissen ist nicht neu, wird jedoch oft beiseite geschoben - auch, weil die Haltung und Verarbeitung von Tieren meist hinter verschlossenen Türen stattfindet.
Die Ausstellung "Hidden – Tiere im Anthropozän" im f³ – Freiraum für Fotografie in Berlin, die in Kooperation mit We Animals Media entstanden ist und nun nach mehrmaliger Verschiebung mit Zeitfenster-Ticket öffnen kann, will Bewusstsein für die oftmals unwürdigen Lebensumstände von Tieren sensibilisieren. Für das Projekt haben sich 40 Fotografen und Fotografinnen zusammengeschlossen, die sich in ihren Werken mit Themen wie Massentierhaltung, Lebensbedingungen von Zirkustieren und Tierversuchen beschäftigen.
Tierisches Leiden wird hierbei auf verschiedene Weise sichtbar gemacht. Die Ausstellung hinterfragt, warum der menschliche Glaube, bestimmte Tierarten nutzen und damit ausnutzen zu können, so fest verwurzelt ist, und wieso wir zwischen verhätschelten Haus- und meist völlig rechtlosen Nutztieren unterscheiden. "Wir wissen, dass das, was wir sehen, falsch ist" heißt es in der Ankündigung der Ausstellung. Ein Appell an die kollektive Verantwortung und an die menschliche Fähigkeit, nach Alternativen zu suchen.