Die Bauten des Architekten Philip Johnson (1906-2005) sind aus US-amerikanischen Städten nicht wegzudenken. Er entwarf unter anderem das Seagram Building in Chicago, das AT&T Building in New York und den Skulpturengarten des New Yorker Museum of Modern Art (MoMA). Sein modernistisches Glass House in Conneticut von 1949 gehört zu den Ikonen der Nachkriegsarchitektur, und auch in Deutschland finden sich seine Spuren in der Kulturwelt. Von 1966 bis 68 wurde die von ihm entworfene Kunsthalle Bielefeld gebaut.
Dass Johnson nicht nur ein begnadeter Architekt, sondern während der 1930er und -40er Jahre auch ein Sympathisant der Nazi-Ideologie war, ist eigentlich bekannt. Doch nun flammt die Debatte um die Rezeption des ehemaligen Kurators am Department of Architecture and Industrial Design am MoMA wieder auf. In einem offenen Brief haben Künstler und Künstlerinnen mit anderen Kulturschaffenden gefordert, Johnsons Namen aus dem Museum of Modern Art zu verbannen. Es gehe nicht darum, sein Werk zu "canceln", sondern darum, ihn nicht länger als Person zu verehren. Auch in seiner Tätigkeit als Kurator habe sich seine Nähe zur Ideologie der "White Supremacy" gezeigt.
Über diese Debatte spricht Monopol-Redakteurin Elke Buhr im Radio bei Detektor FM mit Moderatorin Yvi Strüwing. Dabei geht es auch darum, inwiefern der Fall Philip Johnson mit den Anti-Rassismus-Protesten dieses Jahren und der Forderungen nach mehr Diversität im Kulturbetrieb zu tun hat: