Ihr Werk sei eine der präzisesten Positionen im Feld der feministischen und queeren Malereidiskurse der Gegenwart, teilte die Jury am Montag zur Begründung mit. Die öffentliche Preisverleihung mit der Künstlerin sei mit Blick auf die Corona-Reisebeschränkungen unter Vorbehalt für den 27. Oktober geplant.
Müller nutze nicht die traditionellen Materialien der Malerei, wie Öl auf Leinwand, sondern Techniken, die zum Kunstgewerbe zählen, hieß es. Einen großformatigen Teppich fertigte etwa eine mexikanische Weberei nach ihren Entwürfen. Sieben kleinformatigere Bildern hingegen hat sie selbst in Emaille erstellt.
Die Werke der Preisträgerin sowie der weiteren neun nominierten Künstler sind noch bis 1. November 2020 in der Kunsthalle zu sehen. Der "Kunstpreis der Böttcherstraße in Bremen" zählt den Veranstaltern zufolge zu den anerkanntesten und mit 30 000 Euro Preisgeld am höchsten dotierten Auszeichnungen, die in der zeitgenössischen Kunst in Deutschland vergeben werden. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen - 2020 zum insgesamt 47. Mal.