Seit dieser Woche steht sie wieder auf ihrem Baumstumpf: Den winkenden Arm eingefroren, blickt die Statue von Melania Trump auf deren Geburtsort Sevnica, einer Stadt im Osten Sloweniens. Gegen die Präsidentengattin hat man dort eigentlich nichts. Wie der Reporter der "New York Times" berichtet, verkaufen sich Melania-Wein, Melania-Hausschuhe und Melania-Salami bestens. Da sollte eine Melania-Statue doch ins Bild passen.
Doch bekanntermaßen erntete die vom US-Künstler Brad Downey bei einem lokalen Kettensägenkünstler in Auftrag gegebene Holzstatue nicht nur lokale Kritik, sondern auch internationalen Spott. Die Statue im blauen Kleid wurde zum Internet-Meme: "Vogelscheuche", "Schlumpf" oder "Thomas, die kleine Dampflokomotive" dienten den Usern als Vergleiche. Genau ein Jahr nach ihrer Aufstellung zündeten Unbekannte sie an – ob die aus dem Dorf kamen oder nicht, bleibt ungeklärt. Brad Downey war es laut eigener Aussage nicht. Das hätte der Absicht seiner Aktion auch widersprochen. Eigentlich ist die physische Statue nämlich Teil eines Video-Essays über die lokale Bevölkerung und ihre Beziehung zur prominenten Landestochter, aber auch über Melanias Doppelrolle als Immigrantin und Ehefrau eines Anti-Immigrations-Präsidenten.
"Ich habe mein Denkmal eher als Kritik konzipiert und nicht, weil ich eine besondere Affinität zu Denkmälern habe. Es war eher eine Reaktion auf beunruhigende politische Themen", sagt Downey im Monopol-Interview.
Die neue/alte Melania am Save-Ufer: "So solide wie möglich"
Schon in dem Interview kündigt er an, eine neue Statue schaffen zu wollen. Auch wenn die Holzstatue nicht vollkommen zerstört sei – man kann sie in Downeys temporärem Studio in Slowenien besichtigen – wolle er am gleichen Ort eine neue, diesmal dauerhaftere Version der Präsidentengattin aufstellen. "Ich würde versuchen, sie so solide wie möglich zu machen, aus einem haltbareren Material, das nicht mutwillig zerstört werden kann."
Das hat er nun getan. Und so winkt wieder eine Melania-Statue am flachen Ufer der Save – diesmal aber aus Bronze. Diese Legierung aus Kupfer und Zinn hat ein Schmelzintervall von 840 bis 1000 Grad. Vollkommen feuerresistent ist sie damit natürlich nicht. Die "zündelnden Vandalen" müssten aber erheblichen Aufwand betreiben, um auch sie durch Feuer zu beschädigen.
Es könnte also klappen mit der "ewigen Erinnerung an ein Monument für Melania, das an diesem Ort stand", wie es eine neuangebrachte Plakette am Baumstumpf verheißt. Mal sehen, was die Dorfbewohner sagen.