Langzeitbeobachtung

Wim Wenders dreht Film über Architekten Peter Zumthor

Peter Zumthors Neubau des LACMA und Wim Wenders Film über Architekt und Entstehungsprozess haben eines gemeinsam: Es ist klar, dass es sie geben wird - aber nicht wann

Regisseur Wim Wenders (75) arbeitet derzeit an einem neuen Film. Es sei eine Langzeitbeobachtung der Arbeit des Schweizer Architekten Peter Zumthor, erklärte Wenders ("Buena Vista Social Club", "Der Himmel über Berlin") im Interview der Nachrichtenagentur dpa. "Dessen Arbeit bedeutet mir sehr viel. Ich begleite zwei seiner wohl wichtigsten Bauten von ihrer Entstehung an, den Neubau des LACMA Museums in Los Angeles und die Erweiterung des wunderschönen Gebäudes der Fondation Beyeler (von Renzo Piano) in Basel um einen zusätzlichen großen neuen Ausstellungsbau."

Wann der Film ins Kino kommen soll, ist demnach unklar. "Ich weiß nur eins, nämlich 'ob' der Film ins Kino soll. Natürlich, unbedingt! Es gibt kein schöneres Erwachen eines Films als in einem Kinosaal, von vielen hundert Augenpaaren gleichzeitig gesehen." Allerdings frage er sich, wann das wieder möglich sei, so wie früher, ohne leere Reihen dazwischen? Und ob die Kinos so lange durchhalten könnten? "Und was ist bis dahin aus unserer Gesellschaft geworden? Haben die Durchgeknallten dann eine Parlamentsmehrheit? Und sind bis dahin nicht andere Umstände so dringlich geworden, dass wir dann alle auf die Barrikaden müssen, statt ins Kino gehen zu können?"

Der 75-Jährige war beim Filmfest Venedig involviert: Wenders nahm Anfang der Woche an der digitalen Gesprächsreihe "Life Through a Different Lens: Contactless Connections" teil. Die Reihe fand auf Einladung von Mastercard statt, offizieller Partner der diesjährigen Filmfestspiele Venedig.