Shinichi Sawada, Ohne Titel (16), 2012, Keramik, Social Welfare Organisation Nakayoshi Fukushikai, Foto Andreas Pauly
Als erste museale Präsentation der Arbeiten Shinichi Sawadas in Europa zeigt die diesjährige Herbstausstellung des Georg Kolbe Museums 20 keramische Objekte des japanischen Künstlers. Sawadas Werk, das auf der 55. Biennale von Venedig erstmals außerhalb des Kontextes der sogenannten „Outsider Art“ vorgestellt wurde, zeugt von schöpferischer Freiheit und immenser Vorstellungskraft. Während die fantastischen Objekte des Künstlers wie ein Ausdruck innerer Zwiesprache erscheinen, die äußerst eigentümlich und in ihrer emotionalen Präsenz zugleich universell ist, spricht er selbst nur sehr selten. Sawada ist Autist, sein Atelier Teil einer betreuten Einrichtung der Sozialfürsorge in der Präfektur Shiga, westlich von Kyoto. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat er dort eine einzigartige Formensprache entwickelt, die dazu einlädt, tradierte Kategorien und Denkweisen zu hinterfragen.