Größtes Bauprojekt ist der über 100 Millionen Euro teure Neubau der Universitätsbibliothek. Sie soll den Campus Westend nach Norden hin erweitern. Wenn es nach Präsidentin Birgitta Wolff geht, soll der Campus dort sogar einen eigenen U-Bahn-Anschluss bekommen.
Trotz klammer öffentlicher Kassen infolge der Corona-Krise ist Wolff zuversichtlich: "Alle ursprünglich geplanten Projekte laufen jetzt." Für die geplante "Universitätsbibliothek der Zukunft", die Lern- und Kollaborationsort sein soll und modernste Forschungsinfrastruktur integriert, stehen 105 Millionen Euro aus dem Verkauf des Alten Polizeipräsidiums zur Verfügung. Gebaut werden soll auf dem Grundstück einer Schule, die nach einem Grundstückstausch zwischen Stadt und Land umzieht.
Derzeit erstellt die Hochschule eine "Bedarfsplanung", Bauherrin ist das Land Hessen. Mit einem Architektenwettbewerb rechnet Wolff frühestens in drei, mit Baubeginn in fünf Jahren. Bezugsfertig würde das Bibliothekszentrum "nicht vor Ende der 2020er Jahre" sein.
"Wir haben das Gebäude drum herum geplant"
Weitere große Bauvorhaben sind ein Neubau für Chemie und ein weiterer für Mathematik und Informatik auf dem Campus Riedberg. Dort soll auch ein "International House" mit 375 Wohnungen für ausländische Studierende und Wissenschaftler entstehen.
Auf dem Campus Westend ist ein "Center for Humanities" geplant. Es soll nach gegenwärtigem Planungsstand 2023/24 bezugsfertig sein und wird aus Rücklagen der Hochschule finanziert. Dort sollen 200 Arbeitsplätze für Geistes- und Sozialwissenschaftler und eine kleine Bühne für Proben und Aufführungen entstehen. Das Gebäude soll auch eine bedeutende Dauerleihgabe beherbergen: ein Installationen des chinesischen Künstlers Ai Weiwei. "Wir haben das Gebäude drum herum geplant", sagte Wolff.
Die Installation war 2013 während der Kunstbiennale in Venedig im deutsch-französischen Pavillon zum ersten Mal ausgestellt worden. Nach einer weiteren Ausstellung in Vancouver (Kanada), wurde das Kunstwerk "Bang" mit 886 antiken Holzhockern eingelagert. Die Arbeit war von einer Frankfurter Stifterfamilie finanziert worden. Diese stelle das Werk nun der Goethe-Universität zur Verfügung.