Laut "Welt am Sonntag" verlange die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben eine Mieterhöhung für die Räume in der Leipziger Straße, da der Plattenbau von außen saniert werde. Die Behörde ignoriere dabei, dass die Sammlerin viel Geld in die Sanierung gesteckt und der Stadt sogar ein Kaufangebot gemacht habe. Auf Anfrage habe man ihr keinen Ausweichort angeboten.
Zu dem Bericht, den Standort Berlin zu verlassen, kommentierte Julia Stoschek am Montag: "Es gibt Überlegungen in dieser Richtung. Allerdings wollen wir noch einige wenige entscheidende Gespräche dazu führen."
Die Julia Stoschek Collection (JSC) mit dem Schwerpunkt Videokunst zählt zu den bedeutenden privaten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Im Moment stellt die JSC einen Großteil ihrer Sammlung online. Julia Stoschek eröffnete vor 13 Jahren in Düsseldorf ein privates Ausstellungshaus für ihre renommierte Sammlung. 2016 kam die Niederlassung in Berlin dazu, die zurzeit corona-bedingt geschlossen ist und im Herbst wiedereröffnet werden soll – bis 2022. Dann nämlich endet der Mietvertrag.
"Die JULIA STOSCHEK COLLECTION wird an ihrem Standort Berlin auch in den kommenden zwei Jahren international herausragende Arbeiten der Öffentlichkeit präsentieren – darunter zwei große Sammlungsausstellungen", heißt es in einem Statement von Montag. Julia Stoschek: "Damit wollen wir die Vielfalt der zeitbasierten Medienkunst wie auch die Bandbreite unserer Sammlung einem interessierten Publikum zugänglich machen."
Erst vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass Sammler Thomas Olbricht seine Werke nicht mehr in Berlin zeigen wird und dass die Flick-Collection aus dem Hamburger Bahnhof, dem Berliner Museum für Gegenwart, abgezogen wird.