Joseph Beuys (1921 - 1986) ist einer der wenigen Künstler, zu dem eigentlich jedem etwas einfällt. Für die einen hat er alles vorweggenommen, was die multidisziplinäre Kunst von heute prägt - für die anderen ist der Mann mit dem Hut der Inbegriff von "Das-Kann-Ich-Auch"-Fettecken-Kunst.
2021 wird großes Beuys-Jahr zum 100. Geburtstag, doch schon jetzt gibt es genug Gründe, über den exzentrischen Professor zu sprechen, der jeden Menschen für einen Künstler hielt. Gerade jetzt, wo Gewohntes wegbricht und alle in neuen Situationen improvisieren müssen - auch der Monopol-Podcast ist erstmals im Home-Office per Telefon entstanden.
Wie geht man mit dem großen Erbe um?
Vor 50 Jahren kaufte der Industrielle Karl Ströher die erste Beuys-Überblicksausstellung unter der Bedingung, dass sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden musste. Seit 1970 ist das "Kraftwerk Block Beuys" im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt zu sehen - und ist bis heute ein Nukleus der zeitgenössischen Kunst in Deutschland.
Wie man in Darmstadt mit diesem großen Erbe umgeht und wie diese Bündelung von Beuys-Werken sein Verhältnis zum Markt geprägt hat, erzählt Monopol-Redakteurin Silke Hohmann, die die dortige Jubiläums-Ausstellung noch vor der Corona-Krise besucht hat. Außerdem kommt die Kuratorin Catherine Nichols zu Wort, die im nächsten Jahr das Jubiläumsprogramm in NRW gestaltet. Sie spricht darüber, was Beuys uns heute noch sagen kann, und wie man ein Beuys-Jahr ohne den charismatischen Selbst-Performer bestreiten kann, der auch als Person in seiner Kunst eine große Rolle gespielt hat.