Die aus den USA stammende Neuberliner Streetart-Künstlerin Emily Eldridge hat ihren Blick auf die Diversität der Stadt auf einer riesigen Gebäudefassade festgehalten. Als Projekt für das Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art gestaltete die 37 Jahre alte Eldridge die Wand eines Hochhauses im von verschiedenen Kulturen geprägten Berliner Stadtteil Kreuzberg. Das Werk gehört zur Reihe "One Wall", die aus Sicht der Organisatoren die engen Verbindungen in einer kulturell diversen Nachbarschaft sowie Solidarität und Freundschaft aufzeigen soll.
Eldridges Werke sind von Popkultur inspiriert. In klaren Farben malt sie großformatige Figuren, die meist auf wenige Merkmale reduziert sind. In der aktuellen Arbeit "The Thread That Ties Us Together" (etwa: Der rote Faden, der uns verbindet) - entstanden in der ersten Woche mit Einschränkungen durch die Coronakrise - hat Eldridge acht Figuren aus erkennbar unterschiedlichen Kulturkreisen mit einem von Person zu Person die Farben wechselnden Strang verbunden. Jeder scheint mit sich selbst beschäftigt, und doch bildet die Gruppe eine Gemeinschaft.
"In der Kreuzberger Nachbarschaft kann es aufgrund unterschiedlicher Hintergründe und Kulturen manchmal so aussehen, als wären die Unterschiede zwischen uns größer als die Gemeinsamkeiten", zitiert Urban Nation die Künstlerin. Bei der Beschäftigung mit dem Wandbild sei ihr klar geworden, "dass wir alle Berlin sind und zu Berlin gehören". Auf ihrem Instagram-Account schrieb Eldridge zudem, "dass das, was alle in Berlin teilen, die Stadt Berlin selbst ist".