Die Japanerin Yayoi Kusama überzieht seit den 60er-Jahren die Welt konsequent mit Punkten.In Künstlerkreisen war sie geschätzt, bekannt wurden jedoch ihre männlichen Kollegen, die sich zum Teil großzügig an ihren Ideen bedienten. Weltberühmt ist sie erst seit einigen Jahren - unter anderem, seit Menschen die sozialen Netzwerke mit Selfies aus ihren hochfotogenen Installationen fluten. In diesem Jahr stehen auch in Europa museale Kusama-Festspiele an, so in der Tate in London und im Berliner Gropius Bau.
Der späte Ruhm der Yayoi Kusama ist bemerkenswert, aber in der Kunstszene kein Einzelfall. Die wenigstens Künstlerinnen und Künstler können eine geradlinige Erfolgsgeschichte erzählen. Der Betrieb ist schnelllebig und launisch - und erschwerend kommt hinzu, dass sich "Erfolg" jenseits der finanziellen Dimension für Kreative schwer definieren lässt.
In der neuen Folge des Monopol-Podcasts für Kunst und Leben spricht Monopol-Redakteurin Silke Hohmann am Beispiel von Yayoi Kusama über den schwierigen Weg nach oben und die sich verändernden Voraussetzungen für Sichtbarkeit. Für Kusama haben die digitalen Bildplattformen ein riesiges Publikum erschlossen - und auch junge Künstler nutzen zunehmend Medien wie Instagram, um sich am klassischen Betrieb vorbei Reichweite für ihre Kunst zu erarbeiten.
Andy Kassier hat den Gebrauch sozialer Medien für seine Kunst perfektioniert - und spielt in seinen Fotografien mit Statussymbolen, Corporate Ästhetik und Strategien der Selbstoptimierung. Im Podcast erzählt er von seinem digitalen Alter Ego - und darüber, was Erfolg für ihn persönlich bedeutet.