Die 54-Jährige sei eine Künstlerin, die "die festgefahrenen Disziplinen und Medien schon lange verlassen hat und sich in ihrer Arbeit immer auf sozial-politische Gegebenheiten bezieht", sagte der Juryvorsitzende und Rektor der Universität für angewandte Künste Wien, Gerald Bast, am Freitag laut einer Mitteilung. Bonvicini hinterfrage die Verhältnisse von Geschlechterrollen, Macht sowie Kontrolle und lege diese offen. "Sprache, oft mit einem Sinn für trockenen Humor, spielt in ihrem Werk eine große Rolle", hieß es in der Mitteilung.
Der Oskar-Kokoscha-Preis ist einer der wichtigsten Preise für bildende Kunst in Österreich und wird alle zwei Jahre vergeben. Bisherige Preisträger waren unter anderem Gerhard Richter (1985), Maria Lassnig (1998) und Yoko Ono (2012).
Bonvicini, 1965 in Venedig geboren, lehrte von 2003 bis 2018 an der Akademie der bildenden Künste Wien Performative Kunst und Bildhauerei, 2017 wechselte sie an die Universität der Künste Berlin. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzelausstellungen und Biennalen seit den 1990er-Jahren weltweit gezeigt.