Er sehe dort die Gefahr eines "weiteren Tian'anmen", sagte Ai Weiwei am Mittwoch dem Rundfunksender Deutsche Welle - in Anspielung auf die Zerschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989 auf dem gleichnamigen Platz in Chinas Hauptstadt Peking. Damals kamen mindestens Hunderte Menschen ums Leben. "Ich würde nicht sagen, dass dies nicht geschehen könnte", sagte er. "Ich gehe davon aus, dass dies passieren kann, obwohl es hohe Kosten für China hätte."
In der Finanzmetropole und ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong gibt es seit neun Wochen immer wieder Protestmärsche mit Hunderttausenden Teilnehmern. Am Wochenende und auch am Montag kam es erneut zu Ausschreitungen und Chaos auf den Straßen. China hatte bereits zuvor mehrfach Warnungen ausgesprochen, die Lage so schnell es geht zu normalisieren. Auslöser für die Demonstrationen war ein Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China.