Tipps und Termine

Wohin am Wochenende?

Die Kunst der Woche in Berlin, Hamburg, Karlsruhe, Seoul, Stuttgart und Weimar


Ein Monat für den Tanz in Berlin

Die 31. Ausgabe des internationalen Festivals für zeitgenössischen Tanz wird mit mehreren Premieren, verschiedenen Vermittlungsformaten und musikalischen Partys die Berliner Tanzszene beleben. Neu ist das inklusive Angebot für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen: An drei Terminen wird es Audiodeskriptionen geben, bei denen die Aufführungen in Echtzeit beschrieben werden.

"Tanz im August", Berlin, 9. bis 31. August

Wir haben vorab das Tanzfestival im Kontext der Berliner Kulturpolitik besprochen und geben einen Ausblick in die Zukunft der Berliner Tanzszene.


Peaches in Hamburg

In der ersten institutionellen Einzelausstellung der kanadischen Musikerin und Performance-Künstlerin Peaches zeigt der Kunstverein in Hamburg ihre vielfältigen Arbeiten. Von Fotografien und Filmen, über skulpturale und textliche Arbeiten bis hin zu ihren performativ-immersiven Projekten spannt "Whose Jizz Is This" einen disziplinübergreifenden Bogen, der den großen Schaffensspielraum der Provokateurin beleuchtet.

"Peaches: Whose Jizz Is This?", Kunstverein in Hamburg, 10. August bis 20. Oktober

 

Sarah Abu Abdallah in Hamburg

Die 1990 geborene saudi-arabische Künstlerin Sarah Abu Abdallah beschränkt sich nicht auf ein Medium. Ihre poetischen Arbeiten finden sich sowohl in Video und Malerei als auch in Text und Installation wieder. Die Themen kreisen ums Reisen und ihre Heimat und nähern sich ihnen über Fragen von Erinnerung, Beklemmung und Zugehörigkeit an. Die Daten- und Bilderfluten des Internets und die Hektik der gegenwärtigen Zeit spielen dabei eine große Rolle.

"Sarah Abu Abdallah: For the first time in a very long time", Kunstverein in Hamburg, 10. August bis 20. Oktober

 

Majestätische Lichtspiele in Karlsruhe

Jedes Jahr im Sommer verwandelt sich die Fassade des Karlsruher Schlosses in ein gigantisches Multimediaspektakel. Mit Projektionen verschiedener Künstlerinnen und Künstler wird das 300 Jahre alte Barockgemäuer zum Leben erweckt und in die Gegenwart katapultiert. Das Ganze lässt sich bei freiem Eintritt erleben.

"Schlosslichtspiele", Karlsruher Schloss, bis 15. September


Art Asia in Seoul

ArtAsia 2019 zeigt in der Coex Halle in Seoul junge zeitgenössische Kunst und bietet für die Sammlerinnen und Sammler "junge Künstler mit hohem Investitionswert". Die Kunstmesse ist ein relevantes Aushängeschild sowohl für den südkoreanischen als auch für den internationalen Kunstmarkt.

"Art Asia 2019", Coex Hall D, Seoul, bis 11. August

 

Auferstandene Daten in Stuttgart 

Sind gelöschte Daten wirklich gelöscht? Oder denken wir das nur, weil wir die Fotos und Texte im digitalen Papierkorb abgelegt haben? Unter dem Titel "Nothing’s Lost in Numbers" stellen zwei Künstler aus Stuttgart in den kommenden Wochen aus, was eigentlich nicht mehr zu sehen sein sollte: scheinbar gelöschte Fotos und Videos, wiederhergestellt und ausgedruckt.

Die in der Galerie Kernweine ausgestellten Fotos stammen von 31 im Internet gekauften und vermeintlich leeren Speicherkarten aus der ganzen Welt. Felix Gärtner und Romano Dudaš (beide 28) nutzten ein gewöhnliches Datenrettungsprogramm und stießen auf Fotos, Textdateien und Videos, auf Schnappschüsse aus dem Urlaub ebenso wie auf Bilder von einem Flugzeugträger und einem Brand in einem afrikanischen Dorf.

Rechtlich sei das "eine Grauzone", räumt Gärtner ein. "Aber wir wollen die Besucher wachrütteln und ihnen einen Spiegel vorhalten, wir wollen auf Sicherheitslücken aufmerksam machen." Die wenigsten Nutzer wüssten, wie man Daten von Speichern wirklich löscht. Und für viele werde ein Problem wie dieses eben erst sichtbar, wenn es physisch vor ihnen an der Wand hänge. (dpa)

Felix Gärtner und Romano Dudaš: "Nothing's Lost in Numbers", Galerie Kernweine, Stuttgart, 10. August bis 6. Oktober 
 

Intermediales Architekturfestival in Weimar

Die drei Spielorte der diesjährigen "Genius Loci Weimar" sind Stätten des Humanismus. Mittels Open Call wurden Künstlerinnen und Künstler ausgesucht, die die traditionsreichen Gebäude während des Festival-Wochenendes mit Medienkunst bespielen: Soundselector und ruestungsschmie.de (Deutsches Nationaltheater), Jonas Denzel (Neues Bauhaus Museum) sowie Laura Seitz und Daniel Pitts (Mon Ami). Zudem dient das "Genius Loci Lab" den Besuchern und Besucherinnen als "audiovisueller Abenteuerspielplatz".

"Genius Loci Weimar. 8th International Video Mapping & Media Architecture Festival", Weimar, 9. bis 11. August