Der irre Konkurrenzdruck, unter dem US-amerikanische und insbesondere New Yorker Museen stehen, lässt sich an deren ständigen Expansionsplänen, Umzügen und Neubauten ablesen. Erst im Dezember 2007 öffnete das New Museum die Türen seines 50 Millionen US-Dollar teuren Gebäudes auf der Bowery Street, das von dem in Tokio ansässigen Büro Sanaa entworfen wurde – jetzt kommt ein Erweiterungsbau hinzu, der im Herbst eröffnen und die Ausstellungsfläche mehr als verdoppeln wird.
Die Basis des von Rem Koolhaas' Büro OMA entworfenen, siebenstöckigen Gebäudes faltet sich nach oben und nach außen, um das ältere Gebäude an der Oberkante eines seiner Kästen zu treffen. Es begegnet seinem Vorgänger mit Respekt, beharrt aber auch auf Eigenständigkeit, indem es die Vertikalität des bestehenden Turms durch horizontale Galerien erweitert. "Wir wollten ein sehr öffentliches Gesicht schaffen", erklären die Architekten, und so ist die Fassade aus Glas und Metallgewebe weitgehend transparent.
Im oberen Bereich sind terrassenförmige Mehrzweck- und Gemeinschaftsräume angelegt, im Erdgeschoss ein neues Restaurant. Die Eröffnungsausstellung trägt den Titel "New Humans: Memories of the Future", mehr als 150 Künstlerinnen und Künstler bespielen das gesamte New New Museum.