Pinakotheken in München

Neuer Direktor plant umfassende Änderungen

Anfang April tritt Bernhard Maaz sein Amt als Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen an. Er plant das digitale Museum und weiß schon jetzt: Nicht jedes Bild wird an seinem Platz bleiben

München (dpa) - Der neue Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz, plant umfassende Änderungen in den Pinakotheken in München. Er will die Sammlungen in den drei Häusern verschieben, um in der Pinakothek der Moderne mehr Platz für zeitgenössische Kunst zu schaffen. «Wir haben dann mehr Raum in der Pinakothek der Moderne für die Moderne», sagte er am Dienstag in München.

Die klassische Moderne soll dafür in die Neue Pinakothek umziehen und die wiederum soll ihren ältesten Sammlungsteil an die Alte Pinakothek abgeben. Aus der Alten Pinakothek müsse dafür nicht zwangsläufig etwas verschwinden, betonte Maaz. «Man kann ja auch dichter hängen.»

Die Neue Pinakothek soll für ihre Generalsanierung voraussichtlich ganz geschlossen werden. «Effizient ist es, das Haus komplett zu räumen», sagte Maaz der «Süddeutschen Zeitung» (Dienstag). Bauen in mehreren Abschnitten sei «hoch riskant, sensibel und ineffizient».

Das Museum soll im Jahr 2017 oder 2018 geschlossen und drei Jahre später wiedereröffnet werden. «Das muss das Ziel sein», sagte Maaz und betonte am Dienstag: «Wir bauen keinen Berliner Flughafen, sondern eine Münchner Pinakothek.» Ziel sei es, vor dem Beginn der Sanierung mit der Renovierung der Alten Pinakothek fertig zu sein. «Es wäre unklug, das eine Haus zu schließen, während man im anderen noch eine Baustelle hat. Unser Ziel muss ein nahtloser Übergang sein.»

Maaz leitete bislang die Gemäldegalerie Alte Meister und das Kupferstich-Kabinett in Dresden, wo er auch stellvertretender Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen war. Die Bilder aus den Pinakotheken will er digital erfassen lassen - quasi als Appetithappen, der zum Museumsbesuch anregen soll. «Wir lesen die Speisekarte und dann wollen wir doch das Essen auf dem Tisch», erläuterte er seine Idee. «Wir müssen die nächste Generation früh an unsere Häuser binden.»