Weil immer mehr Migranten den Internetzugang des Museion in Bozen genutzt und es vermehrt zu "unangenehmen Situationen" gekommen sei, habe man das WLAN vorübergehend abgeschaltet, sagte Direktorin Letizia Ragaglia am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. "Ich stehe zu dieser Entscheidung, die ich legitim finde", sagte sie. Politiker und Intellektuelle kritisierten die Entscheidung des Museums, aus der rechtspopulistischen Lega Nord gab es hingegen Unterstützung.
Nach Angaben von Ragaglia hatten im April erstmals Migranten das offene WLAN genutzt und wurden vom Museum willkommen geheißen. Die Situation sei dann aber nach und nach außer Kontrolle geraten, zunehmend hätten Flüchtlinge auch im Museum übernachtet, die Toiletten genutzt und teilweise sogar die Mitarbeiter verbal angegriffen. Viele Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Italien kommen und nach Nordeuropa weiterreisen wollen, passieren Bozen.