Kryptokunst hält Einzug in die Sammlungen

Der fragwürdige Flirt der Museen mit dem NFT-Hype

Der NFT-Hype hat sich im Kryptowinter deutlich abgekühlt. Doch springen jetzt renommierte Museen auf den längst abgefahrenen Zug auf – und binden sich damit an einen zweifelhaften Spekulationsmarkt

Wer geglaubt hat, dass der Hype um NFTs in der Kunstwelt ein Ende hat, könnte sich getäuscht haben. Zwar stürzten Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum im Sommer des letzten Jahres dramatisch ab und konnten sich seither nicht mehr von Kursverlusten von teilweise mehr als 50 Prozent erholen. Auch fiel der Wert von NFTs wie etwa Bored Ape Yacht Club in Bodenlose. Trotzdem haben eine Reihe von Kunstinstitutionen gerade in den letzten Wochen bei neuen Projekten und Ausstellungen NFTs eine zentrale Rolle zugewiesen.

Der anonyme Sammler Cozomo de’ Medici hat gerade dem Los Angeles County Museum of Art (LACMA) 22 NFT-Arbeiten gestiftet. Das New Yorker Museum of Modern Art (MoMA) bietet zur Ausstellung des Künstler Refik Anadol zurzeit Kurzvideos aus seiner Arbeit "Unsupervised" als NFT an. Anfang Februar gab das Pariser Centre Pompidou bekannt, dass es 18 NFTs für seine ständige Sammlung erworben hat. Und die Albright Knox Gallery in Buffalo hat bereits Ende letzten Jahres bei der Ausstellung "Peer-to-peer" digitale Kunstwerke als NFT angeboten, die neben der Stücken aus der Sammlung auf einer Website präsentiert wurde und über die NFT-Börse Feral File verkauft wurden.

So haben teilweise öffentlich geförderte Kulturinstitutionen von Rang Kunstwerke in ihrer Sammlung oder bieten diese sogar wie Galerien zu Kauf an, Arbeiten, die untrennbar mit einem kryptografischen Protokoll verbunden sind, das zuletzt in einer vollkommen absurden Finanz-Rallye als hochriskantes Spekulationsinstrument diente und unzählige leichtgläubige Anleger ihr letztes Hemd gekostet hat.

Minten als gäbe es kein Morgen

NFTs – die Abkürzung steht für "Non-Fungible Tokens" – verzeichnen digitale Dokumente in der Blockchain, einer Art virtuellem Kassenbuch von vernetzten Computer rund um den Globus; Kryptowährungen wie Bitcoin sichern so die Einmaligkeit ihrer "Coins". NFTs werden von vielen als eine Art virtuelle Echtheitszertifikat für digitale Artefakte betrachtet, die den Handel mit digitaler Kunst ermöglicht.

Allerdings bestätigen NFTs bei genauer Betrachtung nur eine Online-Adresse, nicht das dort gespeicherte digitale Bild, Video oder die 3D-Datei. Zahlreiche Fälle, in denen NFT-gesicherte Arbeiten gestohlen wurden oder ganz verschwanden, haben auch die Behauptung widerlegt, dass NFTs ein endgültiges, unhintergehbares System hervorgebracht haben, um den Besitz an einer digitalen Datei zu dokumentieren.

Nichtsdestotrotz entstand 2021 ein schwunghafter Handel mit NFTs, nachdem der US-Grafiker Beeple den NFT seiner Werkserie "Everydays: The first 5000 days" für 69 Millionen beim Auktionshaus Christie's verkaufen konnte. In kürzester Zeit entstand ein Markt für immer absurdere NFT-Projekte, bei denen für einzelne, computergenerierte Bilder zum Teil für Millionensummen verkauft wurden und bei dem Celebritys wie Paris Hilton den sowieso schon vollkommen überhitzen Markt weiter anfachten.

Mit dem Absturz der Kryptowährungen kam dieses Treiben zwar zu einem vorläufigen Ende. Allerdings wird weiter mit NFTs gehandelt. Wenn man den Erfolgsmeldungen in den sozialen Medien glauben möchte, produzieren Künstler gerade NFT-Werke, als gäbe es kein Morgen. Tagein, tagaus informieren einen enthusiasmierte Digitalkünstler auf Twitter, dass sie im Begriff sind, eine neue Arbeit zu "minten" – also zu "prägen" oder eine virtuellen Besitzquittung für ein digitales Werk in der Blockchain zu veröffentlichen – als könnte es die Kunstwelt kaum erwarten. Oft folgt dann umgehend die nächste Erfolgsmeldung: "Alle neu geschaffenen Werke sind bereits ausverkauft!!!"

NFT-Apologeten feiern in Miami

Auch von der Art Basel in Miami wurde man mit Jubel-Arien versorgt. Tolle Partys! Gute Gespräche mit Sammlern! Wundervolle Präsentationen auf noch besseren Monitoren als im vergangenen Jahr! Das Interesse des Kunstmarkts an digitaler, mit NFTs versehenen Werken nimmt stetig zu!

Der anonyme NFT-Cheerleader Cozomo de’ Medici, der dem LACMA nun einen Teil einer Sammlung geschenkt hat, ließ in seinem Newletter Leute aus der NFT-Szene mit Kurzberichten von der Kunstmesse zu Wort kommen. Auch hier herrschte Zweckoptimismus, auch wenn einige der Botschaften eher an das Pfeifen im dunklen Wald erinnerten: "Wir haben den alten Zyklus verlassen und einen neuen begonnen", teilte die Künstlerin Clair Silver mit. "Die elektrische Energie derjenigen, die geblieben sind, derjenigen, die neu hinzugekommen sind, und der wenigen, die beide dazu befähigt haben, und die wissen, dass sie hierher gehören, ist ein Vorzeichen dessen, was kommen wird." Von anderen NFT-Apologeten wurde einmal mehr der endgültige Untergang von Kunst auf Leinwänden, der Triumph des Web 3.0 oder die Zukunft des Metaversum beschworen.

Nur Beeple nahm die reale Marktsituation wenigstens ansatzweise zur Kenntnis – um sie jedoch gleich zur Heldengeschichte umzudichten: "Scheiß auf den Bärenmarkt, die echten Motherfucker gehen nirgendwo hin." In einer Szene, in deren Debatten es selten um ästhetische oder künstlerische Fragen geht, sondern vor allem darum, wie man durch den Kauf von NFTs an einem dynamischen Marktgeschehen mit potentiell astronomischen Gewinnchancen teilnehmen kann, ist so eine Einschätzung im Stil des Börsenberichtes vernichtender als jede negative Rezension.

Kalter Wind im Kryptowinter

Der Zusammenbruch des NFT-Marktes im derzeitigen "Kryptowinter" ist mit "Bärenmarkt" jedenfalls noch freundlich beschrieben. Während der junge NFT-Markt im Jahr 2021 von den Kursgewinnen von Kryptowährungen und der hohen Risikobereitschaft der Anleger profitierte, haben sich diese Bedingungen im Jahr 2022 drastisch verändert. Die Zinserhöhungen der Zentralbanken haben Anleger dazu veranlassen, sich von riskanten Anlagen zu trennen. Bitcoin wird derzeit um 22.000 US-Dollar gehandelt und liegt damit unter seinem Höchststand von 69.000 Dollar im November des vergangenen Jahres. Manche Experten sehen bereits das Ende von Bitcoin und anderen Kryptowährungen gekommen, weil sie in der derzeitigen Krisensituation nicht einlösen, was sie einst versprochen haben: in Zeiten von Inflation und hohen Kursschwankungen die Stabilität von Geldanlagen zu gewährleisten.

Parallel zum Crash der Kurse von Kryptowährungen und der Implosion der Handelsplattformen FTX sind auch die Preise für ehemals hoch gehandelte NFTs nicht to the moon gestiegen, sondern ins Bodenlose gefallen – wenn sich denn überhaupt noch ein Käufer findet. So langsam dämmert einigen NFT-Sammlern, dass die Unsummen, die sie noch vor einigen Monaten für ihre NFTs an ihre Krypto-frens bezahlt haben, keine absoluten Preise sind, sondern Ergebnisse eines Aushandlungsprozesses auf einem freidrehenden Markt waren – wenn sie sich nicht immer noch fragen, wofür genau sie da eigentlich so viel Geld ausgegeben haben.

Der "Bored Ape", den der Popstar Justin Bieber Anfang des Jahres 2022 für 1,3 Millionen US-Dollar gekauft hat, ist jetzt schätzungsweise nur noch 69.000 Dollar wert – falls überhaupt noch jemand ein Bild von einem Comicaffen samt Echtheitszertifikat in der Blockchain erwerben möchte. Wer sich bei seinen NFTs für "HODL" entschieden hat, also diese nicht sofort mit hohem Gewinn weiter zu verkaufen, sondern sie längerfristig zu halten, kann sie nun möglicherweise für immer behalten, weil sich schlicht kein Abnehmer mehr findet.

Handelsplattformen sabotieren das zentrale Versprechen von NFTs

Im dritten Quartal 2022 wurden NFT im Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar verkauft. Im vergangenen Quartal waren es noch 8,4 Milliarden US-Dollar, auf dem Höhepunkt des Marktes im ersten Quartal des Jahres sogar noch 12,5 Milliarden US-Dollar, berichtet die Analyse-Plattform DappRadar. Im Oktober 2022 sank das gemeldete Handelsvolumen im Vergleich zum Vormonat um 30 Prozent auf 662 Millionen Dollar und damit auf den niedrigsten Stand im Jahr 2022. Auch die Umsätze auf dem größten NFT-Marktplatz OpenSea sind im September den fünften Monat in Folge gesunken.

Weil die NFT-Börsen so praktisch kein Geld mit Transaktionen mehr verdienen können, sind einige der kleinere dazu übergegangen, keine Lizenzgebühren mehr auszuzahlen, wenn ein NFT auf dem Secondary Market den Besitzer wechselt. Anbieter wie Magic Eden, X2Y2, LooksRare oder Blur sabotieren damit einen zentrales Versprechen von NFTs: dass Künstler nicht nur einmal am Verkauf ihrer Werke an einen Sammler verdienen, sondern auch an zukünftigen Verkäufen beteiligt werden, wenn in ihrem Smart Contract eine entsprechende Klausel verzeichnet ist.

Der bisherige Marktführer OpenSea hat gerade bekannt gegeben, dass er Projekte, die keine On-Chain-Durchsetzungstools verwenden - also im Grunde alle Projekte, die vor 2023 erstellt wurden - auf optionale Lizenzgebühren umstellen wird. Das bedeutet: Die Käufer können in Zukunft frei entscheiden, ob sie die Lizenzgebühren eines Urhebers anerkennen wollen oder nicht. Gleichzeitig wird dem Unternehmen vorgeworfen, dass es durch seine zentrale Position auf dem NFT-Markt die dezentrale Architektur der Blockchain zu unterminieren. All das sollte laut der frühen Apostel der NFTs eigentlich technisch und konzeptuell gar nicht möglich sein.

Museen als Mitspieler auf einem spektakulären Markt

Wenn die Zahlen den Niedergang der NFTs nicht eindrucksvoll genug belegen sollten, wie zäh der NFT-Markt inzwischen ist, kann auch einen Blick auf aktuelle NFT-Verkaufsaktionen werfen. Selbst bei Christie's, die seit dem Beeple-Coup mehrere hochprofitable NFT-Auktionen durchgeführt hat, sind bei der letzten Versteigerung die meisten Arbeiten liegen geblieben. Eine NFT-Neuauflage von Andres Serranos "Piss Christ" blieb bei einem Verkaufspreis von 26.392 Dollar hinter dem Schätzpreis zurück, obwohl das Auktionshaus in der Werkbeschreibung auf seiner Website die skandalumwitterte Geschichte des Werks ausführlich ausbreitete; für zahlreiche andere Werke fanden sich gar keine Käufer.

Für Künstler bleibt die NFT-Technologie vor allem dann interessant, wenn sie die Blockchain nutzen, um eigene Werke generieren zu lassen. NFTs wären dann eine kleines Subgenre im Bereich der digitalen Medienkunst, der sie immerhin in den vergangenen Monaten zeitweise zu etwas größerer Aufmerksamkeit verholfen haben. Doch generative Kunst gab es schon lange vor den NFTs: Schon bei den frühesten Werken der Computerkunst aus den 1950er- und 1960er-Jahren von Künstlern wie Manfred Mohr oder Harold Cohen stand genau dieser generative Moment im Mittelpunkt.

Diese Künstler werden bis heute vom "offiziellen" Kunstbetrieb weitgehend ignoriert. Es fragt sich daher, wieso öffentliche Institutionen und Sammlungen nun auf einmal NFT-Arbeiten in ihren Sammlungen haben wollen, nachdem sie sich jahrzehntelang weder für die Klassiker der Computerkunst noch für die interaktiven Computerinstallationen der 1980er-Jahre, Netzkunst, Game Art, Software Art und Künstlerexperimente in virtuellen Welten oder in sozialen Medien interessiert haben. Könnte es sein, dass die atemberaubenden Summen, die kurzzeitig für einige NFTs bezahlt worden, Eindruck auf Kunstinstitutionen gemacht hat, auf Museen, die in den letzten Jahrzehnten von Geschmacksinstanzen und Forschungsinstitutionen immer mehr zu willigen Mitspielern in einem spekulativen Kunstmarkt geworden sind?

Geschenk mit Hintergedanken

Cozomo de' Medici macht jedenfalls keinen Hehl daraus, dass es ihm mit seiner Schenkung ans LACMA darum geht, in der traditionellen Kunstwelt Akzeptanz für NFT-Kunst zu erzeugen und diese "museumswürdig" zu machen. "Es gibt andere Gönner, die verschiedene Bereiche des Museums mit Keramik, Wandteppichen, asiatischer und islamischer Kunst ausgestattet haben – all diese großartigen Sammlungen des LACMA haben mit einzelnen Großspenden begonnen … Ich hoffe, dass eine gut ausgewählte Sammlung digitaler Kunst andere Sammler dazu inspirieren wird, zu folgen", sagte er in einem Interview mit "Artnet News".

So besitzt das LACMA nun eine Sammlung von NFT-Arbeiten, die von einer gesichtsloser Internet-Entität mit einem großkotzigen Nonsense-Pseudonym ausgewählt wurde, die im letzten Jahr auf Twitter mit seinem Kauf dieses "herzbewegenden und seelenrührenden" NFTs für eine Million Dollar geprahlt hat:


In diesem Stil hat Cozomo de’ Medici über Social Media und seinem impertinent-marktschreierischen Email-Newsletter genau den Künstler zu Aufmerksamkeit verholfen, die er erst gesammelt und nun teilweise an das LACMA gegeben hat. Für Cozomo de' Medici, der schon durch sein Pseudonym an die italienischen Kunstmäzene der Renaissance erinnern will und sich in Interview mit William Randolph Hearst verglich, dem größten Einzelspender des LACMA, dürfte damit ein Traum wahr geworden sein: in einer Kunstwelt ernst genommen zu werden, von der er sich früher nur ignoriert oder eingeschüchtert gefühlt hat.

Das LACMA hat eilfertig ein ganzes Team zusammengestellt, dass die Schenkung kuratorisch und konservatorisch bearbeiten soll. Dabei ist der ästhetische Wert der Arbeiten zumindestens zweifelhaft: Die generative Arbeit "World of Women" von Yam Karkai hat das künstlerische Niveau einer "Dall-E"-Grafik und lockte Käufer mit dem Versprechen des Zugangs zu einer exklusiven Gemeinschaft von weiblichen "Künstlerinnen, Kreativen, Unternehmerinnen und Führungskräfte, die sich für Vielfalt und Chancengleichheit in der Blockchain einsetzen", die an eine der notorischsten Scams aus der Hochzeit der NFT-Manie im vergangenen Jahr erinnert.

Museen handeln mit NFTs

Bei den NFT-Aktivitäten des MoMA oder der Albright Knox Gallery in Buffalo hat die Zusammenarbeit mit NFT-Künstlern schon sehr deutlich kommerzielle Züge angenommen. In beiden Fällen sind die Kunstinstitutionen direkt in den Handel mit NFTs eingestiegen. Zu der Installation "Unsupervised", bei der eine künstliche Intelligenz Kunstwerke aus der MoMA-Sammlung zu immer neuen Bildern zusammenrührt, gibt es zum Beispiel eine NFT-Kollektion von Kurzvideos, die auf der Plattform OpenSea gehandelt wird: 17 Prozent des Erstverkaufspreises, fünf Prozent bei jedem weiteren Transfer gehen dabei ans MoMA.

Man mag einwenden, dass Museen auch in der Vergangenheit schon am Kunstmarkt teilgenommen haben, indem sie zu Ausstellungen Auflagenarbeiten von Künstlern angeboten haben oder Stücke aus ihrer Sammlung verkauft haben. Mit den "Unsupervised"-NFTs ist allerdings eine ganz neue Qualität erreicht: Diese Arbeiten sind als NFT über die Blockchain und ihre Bindung an die Kryptowährung Ethereum dauerhaft mit einem Finanzmarkt von zweifelhafter moralischer und ökologischer Qualität verbunden, das in den letzten Jahren vorwiegend für dubiose Geschäftspraktiken genutzt wurde, welche viele unerfahrene Anleger um ihr Vermögen gebracht haben.

Das MoMA ist nun ebenso dauerhaft in die Auf und Abs von Kryptowährungen und NFTs eingebunden: Je teurer die "Unsupervised"-NFTs gehandelt werden, desto mehr verdient auch das Museum daran. Falls dies das Kalkül war, hat es funktioniert: Seit der Eröffnung der Ausstellung sind die Preise für die NFTs stark angestiegen, wahrscheinlich weil die Präsentation an einer so prominenten Stelle für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Für chronisch unterfinanzierte Kulturinstitutionen könnte sich hier ein neues Geschäftsmodell auftun: Produziere NFTs, hype ihre Kurse durch Ausstellungen im eigenen Haus, sahne die so entstehenden Gewinnen ab.

Ein exklusiver Klub

Merkwürdigerweise bleibt dieser Aspekt in einem Gespräch zwischen den Künstlern Refik Anadol und Casey Reas sowie MoMA-Medienkunst-Kuratorin Michelle Kuo ebenso unerwähnt, wie die schon damals offensichtlichen Risiken bei der Investition in NFTs. Stattdessen wird in der innig-kuscheligen Diskussion die Technologie als ein Rezept zur Gemeinschaftsbildung und für den Austausch zwischen Künstler und seinem Publikum verklärt. Das ist Künstlern freilich früher auch ohne die Hilfe einer über komplizierte Technologie mit unsicheren Zukunftschancen gelungen, bei der man erst mal ordentlich Geld auf den Tisch legen muss, um überhaupt partizipieren zu dürfen.

Dieses Gespräch zwischen Künstlern und Kuratorin war ursprünglich übrigens ein "Members-Only"-Angebot des MoMA für seine finanziellen Unterstützern. Vielleicht liegt hier ein weiterer Grund für das Interesse der Kunstinstitution an NFTs: als eine Methode des Distinktionsgewinns durch den Erwerb von Kunst, die sich nicht jeder leisten kann. Als ein Hobby für Reiche, denen ihr Reichtum allein zu langweilig geworden ist. NFTs stiften möglicherweise für ihre Inhaber tatsächlich Gemeinschaft – mit diesem Versprechen sind auch Projekte wie der Bored Ape Yacht Club auf Kundenfang gegangen – aber es ist eine exklusive Gemeinschaft, die viele Zugangshürden aufgebaut hat und an der man nur teilnehmen kann, wenn man es sich leisten kann.

Klingt eigentlich fast so wie der Kunstbetrieb von heute.