Basierend auf einer Schöpfungsgeschichte, derzufolge sieben Schwestern den australischen Kontinent auf der Flucht vor einem Mann mit magischen Fähigkeiten erschufen, begibt sich die Ausstellung "Songlines" im Humboldt Forum auf eine 7000 Kilometer lange Reise.
Die Sieben Schwestern durchkreuzen in dem zentralen Ursprungsmythos drei Wüsten. Ihr Weg über das Land wird mit den "Songlines" zum Leben erweckt. Diese Zeilen, oder auch "Dreamings", sind epische Gründungssagen Australiens, die von den indigenen Gemeinschaften bewahrt und sichtbar gemacht werden - durch Geschichten, Gesang, Zeremonien und Kunst.
In der Ausstellung machen die "Songlines" die Routen und Erfahrungen der Sieben Schwestern greifbar. Durch über 300 Gemälde, Keramiken, Skulpturen, Installationen, Fotografien und Multimedia-Stationen können die Besucherinnen und Besucher die Sagen kennenlernen.
Enge Kooperation
Viele Wissensträger der "Songlines", die sogenannten Custodians, sind mittlerweile verstorben; viele Orte an denen die Schöpfungsgeschichten weitergegeben werden, sind heute schwer zu erreichen. Damit steht die Bewahrung der Pfade des Wissens auf dem Spiel.
Die Ausstellung ist das Resultat eines zehnjährigen Forschungsprojekts, das in Reaktion auf die Bitte traditioneller Anangu-Custodians entstand, die Sieben-Schwestern-Songline am Leben zu halten. Die Initiative fand in enger Zusammenarbeit mit indigenen Communities der Central and Western Desert und mit der Australian National University statt. Die Ausstellung wird vom National Museum of Australia co-kuratiert.
Wie Kuratorin Margo Neale erklärt, geht es um ein großes Drama voller Intrigen, Geheimnisse und Schönheit, um Leidenschaft und Gefahren der Schöpfung, Begehren, Liebe, Flucht und Überleben. "Wie alle universellen Erzählungen dieser Art hat sie im Laufe der Zeit nichts von ihrer Relevanz eingebüßt." Ihre Lehren seien auch heute noch von entscheidender Bedeutung für Bewegungen wie Black Lives Matter, Me Too oder Umwelt- und Klimabewegungen.
Einblicke in künstlerische Welten
Neale führt auch an, die indigenen Australier hätten den Kontinent seit mehr als 60.000 Jahren nachhaltig bewirtschaftet. "Doch nur 250 Jahre nach der britischen Ankunft befindet er sich in einem kritischen Zustand. Wie kommt das?" Die Antwort liege in den "Songlines".
Mit dem Beginn der Ausstellung wurde auch das 70-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Australien und Deutschland gewürdigt. Bis 20. Juni geben indigene Künstler und Künstlerinnen bei Filmpräsentationen und Diskussionen Einblicke in ihr Werk. Die Ausstellung ist bis 30. Oktober zu sehen.
Für die Ausstellung "Songlines: Sieben Schwestern Erschaffen Australien" im Humboldt Forum in Berlin verlost Monopol 5 x 2 Karten. Für die Teilnahme am Gewinnspiel bitte eine E-Mail mit dem Betreff "Songlines" und Ihrem Vor- und Nachnamen bis Mittwoch, 10. August, 14 Uhr, an info(at)monopol-magazin.de schicken. Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt, die Tickets werden an der Museumskasse hinterlegt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.