Die Ausstellung Soonsbeek im niederländischen Arnheim und die Biennalen in Jakarta, São Paulo und Gwangju: Das indonesische Kollektiv Ruangrupa war bereits an vielen international bedeutenden Ausstellungen beteiligt, trotzdem hatte sie kaum jemand in Deutschland auf dem Schirm, als sie 2019 als Kuratoren der Documenta 15 (Juni bis September 2022) vorgestellt wurden. Jemand, der Ruangrupa schon sehr lange kennt und beobachtet hat, ist die Journalistin und Buchautorin Christina Schott. Sie hat 20 Jahre lang in Indonesien und Südostasien gelebt und gearbeitet, und hat und auch die Titelgeschichte der Novemberausgabe von Monopol geschrieben. In der neuen Folge des Monopol-Podcasts, Teil zwei unseres Schwerpunktes über die "Documenta Fifteen", erzählt sie von den Anfängen des Kollektivs.
Christina Schott nennt Ruangrupa "Trendsetter" für die Kunstszene Indonesiens und erklärt, wie ihre multidisziplinäre Arbeit funktioniert hat - lange auch mit sehr wenig Geld. Außerdem verknüpft sie die Kunst mit gesellschaftlichen Veränderungen und Demokratisierungsprozessen in Indonesien, und spricht auch davon, dass sie in ihrem Heimatland bei weitem nicht als so politisch wahrgenommen wurden, wie es in der westlichen Kunstwelt nun oft scheint. Außerdem geht es um globale Netzwerke des Kollektivs und ein geschickter Umgang mit Förderungen, die Ruangrupa nun bei der Vorbereitung ihrer Documenta zugute kommen.
"Kunst und Leben" ist ein Kunst- und Kulturpodcast von Monopol in Kooperation mit Detektor FM. Gemeinsam mit Chefredakteurin Elke Buhr und Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion sprechen wir über alles, was die Kunstwelt bewegt, schauen hinter die Kulissen, lassen Künstlerinnen und Künstler zu Wort kommen und erfahren Exklusives von ihren Arbeiten und Perspektiven.
Teil eins des Monopol-Podcasts über Ruangrupa und die Documenta 15 gibt es hier zu hören. Darin hat Sara Steinert mit Elke Buhr und Monopol-Redakteurin Saskia Trebing über die Veränderungen gesprochen, die Ruangrupa mit ihrer Arbeitsweise für die Documenta bewirken könnten.