Die Apfelernte war dieses Jahr sehr verwirrend. Am Apfelbaum meines Vertrauens hingen Ende Oktober kleinst-unreife und prall-vollreife Früchte nebeneinander, Äpfel mit Spuren von Hagelstürmen und jene, die halb in der sengenden Hitze des Sommers vertrocknet waren. Einige Äpfel wurden von Vögeln und Insekten angeknabbert, andere waren tadellos. Ein Apfel war mehlig überzuckert, ein anderer saftig süß-sauer. Ja, die ganze Palette hing an diesem verwirrten Baum.
Wer nicht an den menschengemachten Klimawandel glaubt, kann sich also einfach mal an einem Apfelbaum ein Bild machen. Manchmal denke ich mir, dass die Leute schon ein Anrecht darauf haben, skeptisch zu sein. Ich glaube ja auch nicht einfach alles. Ich gehe und hole mir dann aber unabhängige Informationen, bilde mir eine Meinung, die ja am Ende die Realität nur bedingt beeinflussen kann. Wer neugierig und offen liest, ist aber definitiv im Vorteil.
Manchmal denke ich mir aber auch, warum sich die Leute so resistent zeigen im Angesicht wissenschaftlicher Fakten. Das Argument, das sei doch alles viel zu kompliziert, gilt nicht. Die Erkenntnisse rund um die Klimakatastrophe wurden längst bis zum geht nicht mehr heruntergebrochen. Für alle, denen der Klimawandel, was und wer dahintersteckt zu kompliziert erscheint, steht die Sendung mit der Maus gratis im Netz zur Verfügung. Zwischen den Beiträgen kann man der Maus, dem Elefanten und der Ente gechillt bei der Apfelernte oder beim Backen zugucken. Niemand hat also eine Ausrede, es nicht wissen zu können.
Ein Rezept, selbst für die Maus zu simpel
Aus den guten Äpfeln – hyperlokal gewachsen, in bester Bio-Qualität, selbst gepflückt – habe ich eine vegane Tarte gebacken. Selbst für die Sendung mit der Maus ist diese Süßigkeit zu einfach, da gibt es nichts mehr zum herunterbrechen. Aus folgenden Zutaten habe ich per Hand zunächst einen Tarte-Teig geknetet: 200 g Mehl, 50g fein gehackte Haselnüsse, 80g Zucker, 125g kalte vegane Butter in kleine Stücke geschnitten (normale Butter geht natürlich auch), 1 Prise Salz, eine halbe ausgekratzte Vanilleschote, einen Schuss Zitronenschaft. Den Teig in eine Folie wickeln und 30 Minuten im Kühlschrank lagern.
Zwischendurch hatte ich also Zeit für das schnelle Apfelkompott: Zwei mittelgroße Äpfel Schälen, klein würfeln mit etwas Zimt, einem Schuss Zitrone und zwei Esslöffeln Zucker aufkochen lassen und für 10 bis 15 Minuten auf niedriger Flamme reduzieren. Drei weitere Äpfel schälen und in Scheiben schneiden. Den Teig habe ich auf eine gut gefettete Tarte-Form (24 cm Durchmesser) gleichmäßig verteilt und mit einer Gabel an mehreren Stellen eingestochen. Darauf habe ich ein Stück Backpapier gelegt und es mit Hülsenfrüchten beschwert (dafür eignen sich getrocknete Erbsen, Bohnen oder Linsen, die man danach normal zubereiten kann).
Das Gewicht sorgt dafür, dass der Teig nicht aufgeht. Bei 180°C habe ich die Tarte circa 15 Minuten vorgebacken. Dann habe ich das Backpapier mit den Hülsenfrüchten entfernt, das Apfelkompott gleichmäßig auf der Tarte verteilt und die Apfelscheiben drapiert, mit etwas braunem Zucker bestreut, circa 12 Minuten in den Ofen bei 180°C fertig gebacken. Zuletzt habe ich die warme Tarte noch mit etwas Rosinen und später, nachdem sie erkaltet war, mit Puderzucker dekoriert und mit frisch aufgeschlagener Sahne (vegan oder tierisch, geht beides) serviert.