Mit dem Fotografieren hat Ryan McGinley in New York angefangen: in den späten 90ern, mit Polaroids von seinen Freunden, unter anderem von dem früh verstorbenen Künstler Dash Snow. Drogen, Graffiti und die Großstadt spielten damals noch eine Hauptrolle. Er hatte 2003 als einer der jüngsten Künstler eine Einzelausstellung im Whitney Museum of American Art, war Fotoredakteur beim Vice-Magazine, hat Musikvideos und Bilder für Plattencover gemacht. Es folgten einige Roadtrips durch die USA, um Bilder von jungen Menschen in der nordamerikanischen Sommer aufzunehmen und eine Neuauflage amerikanischer Mythen zu versuchen.
Was so mühelos aussieht, nach Hippiekultur und freie Liebe, ist natürlich harte Arbeit. Der Fotograf und seine Modelle müssen früh aufstehen, um das Licht so einzufangen, wie er es möchte. Zuletzt hat der 38 Jährige, der sich vegan ernäht und selbst keinen Kaffee mehr anrührt, eine Serie über den Herbst gemacht, die man in Los Angeles sehen kann. Und es wird kälter: Jetzt hat er die jungen Leute für seine Reihe "Winter" in den Schnee geschickt - eine für diesen Fotografen ungewohnt frostige Umgebung.
Wer nicht darauf warten möchte, dass ein Ryan-McGinley-Kalender erscheint, kann bis zum 20. Dezember in der team (gallery, inc.) in New York seine Winterbilder sehen.