München (dpa) - Wenn Herlinde Koelbl sich an ein neues Projekt macht,
dann braucht sie meist Geduld und einen langen Atem. Denn es sind die
Langzeitprojekte, die sie zu einer der bekanntesten deutschen
Fotografinnen gemacht haben. «Bei mir geht es immer um eine große
Spanne, einen großen Bogen und großen Zeitraum, nie um den Moment.»,
sagte die Frau mit den roten Locken 2012 in einem Interview der
Nachrichtenagentur dpa.
Am Freitag (31. Oktober) wird Koelbl, die in Neuried bei München lebt, 75 Jahre alt - doch für ein Interview bleibt keine Zeit. Sie steckt gerade mitten in den Aufbauarbeiten zu ihrer Ausstellung «Targets», die passend zu ihrem Geburtstag ab dem 31. Oktober in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen sein wird.
Auch «Targets» ist ein Langzeitprojekt: Sechs Jahre lang hat Koelbl daran gearbeitet. In fast 30 Ländern hat sie Truppenübungsplätze besucht, um die landestypischen Schießziele zu dokumentieren. Für Länder wie China, Russland oder die Vereinigten Arabischen Emirate brauchte es hartnäckige Verhandlungen, um die Fotogenehmigung für militärische Sperrbezirke zu bekommen.
Die Schießziele sagen etwas über die Gesellschaft in den jeweiligen Ländern aus, meint Koelbl. Und darum geht es ihr mit ihren Arbeiten: Sie will gesellschaftliche Zusammenhänge aufzeigen und die Geschichten dahinter. Viele ihrer Ausstellungen sind deshalb multimedial. Neben den Bildern können sich die Besucher auch Interviews mit den fotografierten Menschen anhören und diese lesen. Auch Videoinstallationen und Dokumentarfilme gibt es von Koelbl, und sie arbeitet als Journalistin. Als «Roman unserer Epoche» hatte Publizist Gero von Boehm ihre Werke bezeichnet.
Den Weg zur Fotografie fand Koelbl erst mit Ende 30. Zuvor studierte die gebürtige Lindauerin Modedesign und kümmerte sich um ihre vier Kinder. Sie waren auch die ersten, die Koelbl fotografierte. Ihre Bildserien erschienen in Magazinen wie dem «Stern» und der «New York Times». Ihren ersten großen Erfolg hatte sie 1980 mit dem Bildband «Das deutsche Wohnzimmer», es folgten die Bände «Männer» und «Starke Frauen» mit Aktporträts.
Für ihren Bildband «Spuren der Macht» standen sogar Politiker wie Gerhard Schröder, Angela Merkel und Joschka Fischer vor ihrer Kamera. Über acht Jahre lichtete Koelbl insgesamt 15 bekannte Persönlichkeiten in hohen Ämtern ab und zeigte, wie Macht Menschen verändert.
Dass ihr irgendwann die Themen ausgehen könnten, fürchtete Koelbl nie. «Ich habe noch nie einen Moment überlegt, was man machen könnte. Die Themen, die mich interessieren und mir wichtig sind, finden mich», sagte sie vor zwei Jahren.
Am Freitag (31. Oktober) wird Koelbl, die in Neuried bei München lebt, 75 Jahre alt - doch für ein Interview bleibt keine Zeit. Sie steckt gerade mitten in den Aufbauarbeiten zu ihrer Ausstellung «Targets», die passend zu ihrem Geburtstag ab dem 31. Oktober in der Bundeskunsthalle in Bonn zu sehen sein wird.
Auch «Targets» ist ein Langzeitprojekt: Sechs Jahre lang hat Koelbl daran gearbeitet. In fast 30 Ländern hat sie Truppenübungsplätze besucht, um die landestypischen Schießziele zu dokumentieren. Für Länder wie China, Russland oder die Vereinigten Arabischen Emirate brauchte es hartnäckige Verhandlungen, um die Fotogenehmigung für militärische Sperrbezirke zu bekommen.
Die Schießziele sagen etwas über die Gesellschaft in den jeweiligen Ländern aus, meint Koelbl. Und darum geht es ihr mit ihren Arbeiten: Sie will gesellschaftliche Zusammenhänge aufzeigen und die Geschichten dahinter. Viele ihrer Ausstellungen sind deshalb multimedial. Neben den Bildern können sich die Besucher auch Interviews mit den fotografierten Menschen anhören und diese lesen. Auch Videoinstallationen und Dokumentarfilme gibt es von Koelbl, und sie arbeitet als Journalistin. Als «Roman unserer Epoche» hatte Publizist Gero von Boehm ihre Werke bezeichnet.
Den Weg zur Fotografie fand Koelbl erst mit Ende 30. Zuvor studierte die gebürtige Lindauerin Modedesign und kümmerte sich um ihre vier Kinder. Sie waren auch die ersten, die Koelbl fotografierte. Ihre Bildserien erschienen in Magazinen wie dem «Stern» und der «New York Times». Ihren ersten großen Erfolg hatte sie 1980 mit dem Bildband «Das deutsche Wohnzimmer», es folgten die Bände «Männer» und «Starke Frauen» mit Aktporträts.
Für ihren Bildband «Spuren der Macht» standen sogar Politiker wie Gerhard Schröder, Angela Merkel und Joschka Fischer vor ihrer Kamera. Über acht Jahre lichtete Koelbl insgesamt 15 bekannte Persönlichkeiten in hohen Ämtern ab und zeigte, wie Macht Menschen verändert.
Dass ihr irgendwann die Themen ausgehen könnten, fürchtete Koelbl nie. «Ich habe noch nie einen Moment überlegt, was man machen könnte. Die Themen, die mich interessieren und mir wichtig sind, finden mich», sagte sie vor zwei Jahren.