Das teilte der Aufsichtsrat der Manifesta am heutigen Donnerstag in Amsterdam mit. Demnach soll die europäische Wanderbiennale, die erstmals 1996 in Rotterdam stattfand, 2024 in Barcelona und zehn weiteren Städten in der spanischen Region Katalonien gastieren.
Auch die Bewerbung einer deutschen Stadt hat die Jury laut der Mitteilung überzeugt - dort soll 2026 die Manifesta 16 stattfinden. Um welche Stadt es sich handelt, soll noch in diesem Monat bekannt gegeben werden.
Die Organisatoren begründen die frühzeitige Bekanntgabe der Austragungsorte mit dem Konzept der Verlangsamung und der nachhaltigen Planung. Die Manifesta soll nicht wie ein Ufo in den ausgewählten Städten landen, sondern sich mit der lokalen Kulturszene verbinden. "Es ist eine Strategie, mit der die Manifesta alternative Modelle für kulturellen Institutionalismus in einer Post-Covid-Gesellschaft neu denken kann", heißt es von den Organisatoren.
Laut ihrer Bewerbung will die Stadt Barcelona ein "Labor für die kreative Gestaltung von künstlerischen Prototypen" sein, mit denen ein neues Verständnis von Institutionen vorangebracht werden könne. Die Manifesta hat den Anspruch, aus der Perspektive eines spezifischen Ortes auf Europa und die Kunstwelt zu schauen. In Katalonien herrscht seit einem (von Spanien als illegal eingestuften) Unabhängigkeitsreferendum 2017 politische Unruhe. Das katalanische Regionalparlament stimmte in Barcelona für die Konstituierung einer unabhängigen Republik, die spanische Zentralregierung entmachtete daraufhin die Separatisten. Der ehemalige Regionalpräsident Carles Puigdemont lebt in Brüssel im Exil.
Die kommende Manifesta 14 soll 2022 soll in der kosovarischen Hauptstadt Pristina stattfinden. Erst Anfang November war die Manifesta 13 in Marseille zuende gegangen - wegen der Corona-Pandemie und dem erneuten Teil-Lockdown in Frankreich einen Monat früher als geplant.
Einen Kommentar zur Manifesta in Marseille und der Schwierigkeit, sich mit der lokalen Kulturszene zu verbinden, lesen Sie hier