Nur zwei Prozent der Landfläche auf der Erde sind mit Städten bebaut. Der überwältigende Rest ist Landschaft, Countryside. Zur Zeit wird Zukunft und Innovation meist vom urbanen Raum und von Ballungszentren her gedacht. Die Megacity prägt unsere Idee vom neuen Wohnen, Teilen und Vorwärtskommen. Und der Rest? Ziemlich öde, ziemlich abgehängt. Auch in der Politik wird oft die Kluft zwischen der vermeintlich progressiven Stadt und dem konservativen Hinterland beschworen.
Der Architekt Rem Koolhaas, selbst einer der großen Stadttheoretiker der letzten Jahrzehnte, will diesen Vorurteilen nun mit der Ausstellung "The Countryside. The Future" im Guggenheim Museum in New York entgegentreten. Dort zeigt er mit seinem Architektur-Thinktank Amo, wie Innovation auf dem Land aussehen kann und warum die Server-Farmen, die meist in abgelegenen Regionen liegen, die eigentlichen Zentren der Zukunft sind. Monopol-Redakteurin Silke Hohmann hat die Ausstellung schon gesehen und erklärt im Gespräch mit Detektor FM und direkt aus der Metropole New York die neue Landlust, die so gar nichts mit beschaulichem Häuschen im Grünen zu tun hat.