Wenige Tage vor dem Amtsantritt seiner neuen Direktorin gibt es einen Wechsel an der Spitze des Documenta-Archivs in Kassel. Statt der Kölner Professorin Nadine Oberste-Hetbleck leitet ab Oktober die Kunsthistorikerin Birgitta Coers die Einrichtung. "Als Direktorin des Documenta-Archivs ist es mir ein Anliegen, die außergewöhnlichen Bestände mit Blick auf die digitalen Herausforderungen wissenschaftlich aufzubereiten und international sichtbar zu machen", sagte Coers am Montag. Das 1961 gegründete Archiv verwahrt rund 1,4 Millionen schriftliche, bildliche und elektronische Dokumente über die weltweit wichtigste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Die nächste Documenta findet 2022 statt.
Coers wurde 1970 geboren und erarbeitete zuletzt als wissenschaftliche Archivarin im Landesarchiv Baden-Württemberg. Coers’ wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, auf kulturellen und politischen Netzwerken zwischen Ost und West nach 1945, Ausstellungs- und Institutionengeschichte. Nadine Oberste-Hetbleck sollte im August ihr Amt antreten, hat sich aber laut Documenta aus familiären Gründen für einen Verbleib in Köln entschieden. Sie werde dort zukünftig das Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarkt-Forschung an der Universität leiten.