Das teilte das Museum Ludwig am heutigen Mittwoch mit. Julia Friedrich verlässt demnach ihre bisherige Position Ende Februar 2022. Friedrich studierte Kunstgeschichte und jüdische Studien in Berlin, Potsdam und Venedig und promovierte über Gerhard Richters "Graue Bilder". Nach einem Volontariat am Kölner Museum Ludwig ab 2004 übernahm sie 2006 die Leitung der Grafischen Sammlung. Außerdem initiierte sie Provenienzforschung in den Sammlungen des Hauses und organisierte unter anderem Ausstellungen von Maria Lassnig (2009), Vija Celmins (2011) und Jo Baer (2013). 2019 hielt sie einen der Vorträge auf einem Documenta-Symposium des Deutschen Historischen Museums in Berlin, das den Anstoß zur intensiveren Erforschung der NS-Kontinuitäten der Weltkunstschau gab. Gerade ist ihre Ausstellung "Der geteilte Picasso" über die Vereinnahmung des Künstlers während des Kalten Krieges im Museum Ludwig zu sehen.
"Julia Friedrich hat die Ausrichtung des Museum Ludwig entscheidend mitgeprägt", kommentierte der Direktor des Museums Ludwig Yilmaz Dziewior in einem Pressestatement. "In ihrer Zeit an unserem Haus kuratierte sie viele bedeutende Ausstellungen und gab wichtige Impulse für die Sammlungsarbeit. Neben der Digitalisierung der Grafischen Sammlung hat sie sich in besonderem Maße für Restitutionsfragen am Museum Ludwig eingesetzt."
Julia Friedrich selbst spricht vom Privileg, "am Museum Ludwig mit seiner herausragenden Sammlung zeitgenössischer und moderner Kunst arbeiten zu dürfen und gemeinsam mit dem großartigen Team so vieles auf die Beine stellen zu können." Nun freue sie sich auf die Herausforderungen, die das Jüdische Museum in Berlin mit seinen ebenso bedeutenden Sammlungen bereithalte. Die neue Stelle als Sammlungsdirektorin des Jüdischen Museums Berlin soll Friedrich zum 1. März 2022 antreten.