Seinen Tod bestätigte "The New Yorker" auf Twitter. Schjeldahl hatte seit 1998 als "Head Critic" für das renommierte Magazin gearbeitet. 2019 bekam er die Diagnose Lungenkrebs mit schlechter Prognose. Daraufhin schrieb er den Essay "The Art of Dying", in dem er auch sein Verhältnis zum geschriebenen Wort thematisierte: "Wenn ich schreibe, will ich mich verbinden."
Schjeldahl, geboren 1942 in North Dakota, studierte unter anderem an der New Yorker New School und begann seine Journalistenkarriere als Reporter für "The Jersey City". Später schrieb er für Publikationen wie "Art News", "The New York Times" oder "The Village Voice", bevor er fest beim "New Yorker" arbeitete. Außerdem schrieb er auch Gedichte und unterrichtete an der Universität von Harvard.
Schjeldahls Rezensionen wurden vielfach ausgezeichnet und wurden von vielen Leserinnen und Lesern wegen ihres eleganten Stils und ihrer Zugänglichkeit geschätzt. Außerdem brachte er oft seine eigenen Empfindungen gegenüber Kunst ins Spiel. "Sind Gefühle nicht das Einzige im Universum, was wir wirklich wissen?", sagte er in einem Interviewbuch mit Kunstkritikern von 2019. Schjeldahl spezialisierte sich vor allem auf das Medium der Malerie; ein Fokus, der ihm in einer immer vielfältiger werdenden Kunstwelt auch als Konservatismus ausgelegt wurde.
Der 80-Jährige starb am Freitag in Bovina, New York. In "The Art Of Dying" schrieb er: "Der Tod ist eher wie ein Gemälde als wie eine Skulptur. Er kann nur von einer Seite gesehen werden."