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Frauen in der Kunst

Wie kommt es, dass Künstlerinnen öffentlich weniger wahrgenommen werden als ihre männlichen Kollegen? In einer neuen Folge geht der Kulturpalast diesem Phänomen auf den Grund

Die amerikanische Kunsthistorikerin Linda Nochlin hatte in den 70er-Jahren in ihrem Essay "Why Have There Been No Great Women Artists?" als eine der ersten diese Frage gestellt. Auch wenn sich seither viel getan hat und sich Künstlerinnen wie Rosemarie Trockel, Louise Bourgeois, Cindy Sherman, Pipilotti Rist oder Marina Abramovic in den Rankings der einflussreichsten Künstler unserer Zeit wiederfinden, bleiben Künstlerinnen in Museen, wichtigen Galerien und Kunstzeitschriften im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen heute immer noch unterrepräsentiert. Zusammen mit bedeutenden Künstlerinnen der Gegenwart stellt sich der Kulturpalast in einer neuen Folge die Frage, ob und warum Künstlerinnen heute immer noch benachteiligt sind.

So zum Beispiel Siri Hustvedt in ihrem aktuellen Erfolgsroman "Die gleißende Welt" (siehe Interview in Monopol 4/2015), in dem eine Künstlerin die machohafte Kunstwelt herausfordert — und an der unerschütterlichen Geltungssucht der Männer scheitert. Der Kulturpalast spricht außerdem mit einer der erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands: Katharina Grosse (hier im Gespräch mit Siri Hustvedt und Nicola Graef). Und der Kulturpalast zeigt ein Porträt der Multimediakünstlerin Addie Wagenknecht, die sich in ihren Arbeiten mit Popkultur, feministischen Theorien und neuen Medien auseinandersetzt.

Zu Gast im Kulturpalast-Studio ist diesmal die kanadische Elektropunk-Sängerin Peaches, die in ihrer Musik und ihren Bühnenshows traditionelle Geschlechterrollen in Frage stellt. Der Titel ihres zweiten Albums "Fatherfucker", auf dessen Cover die Sängerin mit Vollbart zu sehen ist, verdeutlicht, wie schnell frauenfeindliche Begrifflichkeiten wie das Wort "Motherfucker" in den Mainstream übergehen und ihre ursprüngliche Bedeutung verlieren. Am Freitag, den 25. September erscheint nach einer 15-jährigen Pause, Peaches' neues Album "Rub", auf dem sie den Kampf für sexuelle Selbstbestimmung fortsetzt.