80.000 Euro Förderung

Künstlerin Tracey Emin finanziert Flüchtlings-Stipendium in Berlin

Die britische Künstlerin Tracey Emin unterstützt ein Stipendiumprogramm für Flüchtlinge am Berliner Bard-College

Das private Bard College in Berlin vergibt insgesamt fünf privat finanzierte Stipendien an Flüchtlinge, von denen sich drei an syrische Studenten richten. Die britische Künstlerin Tracey Emin, ihre Galerie Xavier Hufkens in Belgien und Nina von Maltzahn sind gemeinsam mit zwei anonymen Zahlern mit einem Anteil von 80.000 Euro beteiligt.

Das Vollstipendium in Höhe von 120.000 Euro umfasst eine Förderung über vier Jahre. Die Absolventen erhalten einen deutsch-amerikanischen Doppel-Bachelor. Als Teil des "Program for International Education and Social Change" richtet es sich an Studenten aus Krisenregionen. Das Stipendium deckt die Kosten für Universitätsgebühren, Unterkunft, Bücher und ein Ticket für öffentliche Verkehrsmittel in Berlin. Die Bewerber sollten bereits über erste akademische Erfahrung sowie Englischkenntnisse verfügen.

Die syrischen Studenten, die das Projekt im letzten Sommer erfolgreich durchliefen, seien eine Bereicherung für die Universität gewesen, so Catherine Toal, Dekanin des Bard Colleges. "Ihre intellektuelle Leistungsbereitschaft und künstlerischen Erfolge haben das politische Bewusstsein an der Universität erhöht." Und: "Die Studenten leisteten einen großen Beitrag zu einer Gesellschaft, die bereits eine enorme Vielfalt an historischer und kultureller Erfahrung repräsentiert."

Tracey Emin, die mit den Young British Artists in den 90ern bekannt wurde, sagte "The Art Newspaper": "Wenn ein Student das Studium absolviert und etwas Tolles mit seinem Leben macht, ist das viel wert. Ich liebe es, Künstlerin zu sein, ich liebe meine Arbeit und wenn ich die Grausamkeiten sehe, die in der Welt passieren, realisiere ich, wie glücklich ich bin."

Das Bard College, das auch mit einem Standort in New York vertreten ist, positioniert sich deutlich gegen die Migrationspolitik Donald Trumps. Die amerikanisch-deutsche Institution engagiert sich seit der Gründung 1999 für politische und soziale Problemstellungen. Mittlerweile gibt es rund 5.000 Studenten weltweit, am Standort Berlin studieren Menschen aus 40 verschiedenen Ländern. In den Fachrichtungen Geistes- und Sozialwissenschaften werden derzeit zwei verschiedene Bachelorstudiengänge angeboten.