Auszeichnung

Künstlerin Simone Fattal erhält Großen Kunstpreis Berlin 2024

Simone Fattal in ihrem Studio, 2023
Courtesy of the artist. Foto: Christophe Beauregard

Simone Fattal in ihrem Studio, 2023

Die in Damaskus geborene Künstlerin Simone Fattal wird mit dem Großen Kunstpreis Berlin der Akademie der Künste geehrt

Der Preis wird am 18. März in der Akademie der Künste, Pariser Platz, verliehen. Der Künstler Wolfgang Tillmans, der gemeinsam mit den Künstlerinnen Monica Bonvicini und Karin Sander die Jury bildete, begründete die Entscheidung mit den Worten: "Ihre Praxis legt Zeugnis ab von der nachhaltigen Kraft des Geschichtenerzählens und dem Vermögen der Kreativität, für Menschlichkeit und Gemeinschaft einzutreten. Was Fattal auszeichnet, ist ein tiefgreifender Humanismus, ein dringender Aufruf, sich mit der Gegenwart vermittels der Geschichte zu befassen und mit der Geschichte vermittels der Gegenwart."

Simone Fattal wurde 1942 in Damaskus geboren und pendelte die letzten Jahrzehnte gemeinsam mit ihrer Arbeits- und Lebenspartnerin, der 2021 verstorbenen Künstlerin Etel Adnan, zwischen den Metropolen Beirut, Paris und San Francisco. Heute lebt sie in Paris.

In ihren meist figürlichen Skulpturen aus Keramik oder Ton und ihren zweidimensionalen Arbeiten, Aquarellen, Gemälden und Collagen spannt Fattal einen Bogen zwischen biblischen Geschichten, griechischen Sagen oder dem Gilgamesch-Epos zu Ergeinissen der jüngeren Geschichte. So geht es etwa um den Irakkrieg, den Konflikten in Syrien und den Bürgerkrieg im Libanon, der sie selbst 1980 in Exil zwang. In den letzten Jahren waren ihre Arbeiten unter anderem in der Ausstellung "Beirut and the Golden Sixties" im Berliner Gropius Bau, auf der Venedig-Biennale 2022 und bis Anfang diesen Monats im Berliner Kindl - Zentrum Für Zeitgenössische Kunst zu sehen.

Weitere sechs Kunstpreise gehen an die bildende Künstlerin Leyla Yenirce, das Architektenduo Summacumfemmer, den Komponisten und Musiker Syrphe/Cedrik Fermont, die Autorin Carolin Callies, die Theater- und Filmschauspielerin Lilith Stangenberg und die georgische Dokumentarfilmerin Salomé Jashi.