Die Schaubühne Berlin macht es ihrem Ensemble nicht leicht. Für die Kampagne zur kommenden Spielzeit konnte das Theater den Künstler Christian Jankowski gewinnen, der die Ensemblemitglieder sich gegenseitig im Schlaf inszenieren ließ. Das Prinzip entlehnte er sogenannten "sleeping pranks". Bloß, dass die Bilder nicht als niedrig aufgelöste und, nunja, lustig gemeinte Jpg-Dateien im Internet kursieren, sondern im aktuellen Programm des Hauses abgedruckt werden.
"We are innocent when we sleep", lautet der Titel, und unter den jeweiligen Bildern sind die ersten Worte der Schlafenden nach dem Erwachen aufgezeichnet: "Das tat ein bisschen weh", sagte zum Beispiel Moritz Gottwald. Oder Mark Waschke: "Pipifax...Käsemeister...Klassenkampf". Oder ganz existenzialistisch, Ruth Rosenfeld: "Ich war so anwesend, aber nicht anwesend."
Jankowski kuratierte die 11. Ausgabe der Manifesta, 2016 in Zürich mit dem Titel "What People Do For Money", war vergangenes Jahr auf der Whitney Biennial vertreten. Er kuratiert 2018 die Academiae Art Biennale in Bozen und ist Teil der internationalen Skulpturenbiennale in Boras, Schweden.
Jankowski macht mit seiner Arbeit für das Berliner Theater den Anfang in einer Reihe von bildenden Künstlern, denen die Schaubühne künftig die Gestaltung überlässt, nachdem bisher Fotografen wie Juergen Teller, Ute und Werner Mahler, Pari Dukovic, Brigitte Lacombe oder Paolo Pellegrin die Kampagnen bebildert haben.