"Wir machen Kultur und sind Wachstumstreiber für die Wirtschaft", sagte Helmut Verdenhalven für den Verband der Kultur- und Kreativwirtschaft am Mittwoch im Kulturausschuss des Bundestages. Mit rund 100 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr gehe es um die drittgrößte Branche in Deutschland.
In vielen Bereichen seien existenzielle Ausfälle zu erwarten, die Kostensteigerungen könnten nicht kompensiert werden. "Wir sind in einer Dauerkrise besonders betroffen", sagte Verdenhalven. Die Branche müsse als Wirtschaftszweig wahrgenommen werden.
Birte Wiemann vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen verwies auf die enge Verzahnung in ihrer Branche. Die Auswirkungen der aktuellen Krise beträfen deswegen das ganze System. In der Folge sei zum Beispiel eine Vorfinanzierung von noch unbekannten Künstlerinnen und Künstlern nicht mehr möglich, was das Kulturangebot einschränke. Gefordert sei "keine staatliche Vollversorgung", sondern stützende Eckpfeiler.
Björn Friese von der Berliner Atelier-Vereinigung B.L.O. wies darauf hin, dass gerade kreative Projekte relativ krisensicher seien, "weil sie wissen, wie man mit Krisen umgeht". Bei entsprechender Förderung könnten sich in diesem Bereich Cluster bilden, die sich gegenseitig stärken.
Für die Jazztage Dresden verwies Kilian Forster auf Einbrüche bei der Publikumsnachfrage. Die Veranstaltung sei in der Vergangenheit über Eintritte zu 90 Prozent selbst finanziert gewesen. Durch die Pandemie gebe es etwa 2,5 Millionen Euro Verluste beim Ticketverkauf. Dies werde noch durch Hilfen aufgefangen, die Entwicklung im nächsten Jahr sei aber völlig unklar.