Die 74-jährige, in Deutschland geborene Künstlerin Ursula von Rydingsvard arbeitet unter anderem mit Zedernholz, um tornadoförmige Skulpturen zu schaffen. Für die FBI-Außenstelle in Miami fertigte sie "Cedrus" an: Die Skulptur aus rotem kanadischen Zedernholz ist fünf Meter hoch und wiegt 6,8 Tonnen. Doch wie jetzt bekannt wurde, musste das Kunstwerk im Oktober letzten Jahres, nur wenige Monate nach seiner Errichtung, wieder abgebaut werden, da mehrere Mitarbeiter allergische Reaktionen erlitten haben sollen. Am schlimmsten sollen unter anderem die hauseigene Krankenschwester betroffen sein ein Angestellter musste sogar elf Tage im Krankenhaus bleiben.
Bislang konnte jedoch nicht bewiesen werden, dass das Kunstwerk tatsächlich gesundheitliche Schäden verursacht. In einem Statement für Monopol teilte die staatliche Behörde General Services Administration (GSA), die das Gebäude verwaltet, mit, dass sie infolge der Krankmeldungen des FBI das Kunstwerk in Plastik einwickeln ließ, das Lüftungssystem verbesserte und die Büros hat reinigen lassen. Außerdem konsultierten die Beamten die staatliche Federal Occupational Health (FOH), um das Gebäude zu untersuchen. Jedoch konnte FOH keinen Staub im Gebäude finden und schloss daher ein von der Skulptur ausgehendes Gesundheitsrisiko aus. FOH bat um Interviews mit den Betroffenen, doch das FBI lehnte ab.
Auch die New Yorker Galerie Lelong, die Ursula von Rydingsvard vertritt, sagte dem Kunstblog Hyperallergic", dass der Vorfall in Miami in 20 Jahren Zusammenarbeit mit der Künstlerin der erste dieser Art sei.
Bis zum Entfernen der 750.000 Dollar (705.975 Euro) teuren Skulptur dauerte es einige Monate. Der gesamte Aufwand kostete schließlich 1,2 Millionen Dollar (1,13 Millionen Euro). Derzeit steht "Cedrus" in einem Lagerraum im US-amerikanischen Bundestaat Maryland, bis ein neuer Standort gefunden wird.