Als erste Ausstellung wird vom 16. Dezember an eine Einzelschau von Karl Horst Hödicke dort zu sehen sein. Das denkmalgeschützte, neobarocke Gebäude neben dem Monbijou-Park im Stadtbezirk Mitte liegt nur wenige Meter von der Museumsinsel entfernt. Es wurde 1916 als Haupttelegraphenamt eröffnet und war über Jahrzehnte die Rohrpostzentrale Berlins. Auch in der DDR wurde der Bau als Haupttelegraphenamt genutzt. 1992 wurde es geschlossen. Der Besitzer des Restaurants Borchardt hat Teile des Gebäude nun in ein Hotel umgewandelt, andere Räume werden als Büros genutzt.
Die Eröffnung des neuen Standorts ging eine Krise der Galerie voraus. Im vergangenen Jahr war in der "Zeit" ein Artikel erschienen, in dem mehrere Frauen teils anonym von übergriffigem Verhalten und sexueller Belästigung durch den Galeristen Johann König berichten. Der bestreitet die Vorwürfe. Ende Oktober sagte Anwalt Simon Bergmann im "NZZ"-Interview, dass er für seinen Klienten König fünf einstweilige Verfügungen gegen die Zeitung erwirkt hat. "Und trotzdem hat der Mann mehr als die Hälfte seiner weltweit bekannten Künstler nicht mehr im Programm. Sie haben seine Galerie verlassen. Er wurde vorher an jede Messe eingeladen, heute nicht mehr. Alles ist weggebrochen aufgrund einer Verdachtsberichterstattung."