Nach der Zeremonie am Dienstag in Köln sagte Reker der Deutschen Presse-Agentur: "Die Maori waren wirklich ergriffen. Das sind kleine Communities, da gibt es eine enge Verbundenheit. Aus heutiger Sicht ist es natürlich unvorstellbar, Gebeine zu rauben, damit Handel zu treiben und sie auszustellen."
Die Übergabe ist Teil eines seit 15 Jahren laufenden Programms für Rückgabe menschlicher Überreste an die indigene Bevölkerung. Im 19. Jahrhundert war ein schwunghafter Handel mit Maori-Köpfen getrieben worden. Später wurden sie in Museen ausgestellt, bis zuletzt ein Bewusstsein dafür wuchs, dass es sich hierbei nicht um Objekte, sondern um die Überreste individueller Menschen handelt.
Der jetzt zurückgegebene Schädel war 1908 in das damalige Kölner Völkerkundemuseum gelangt, das heutige Rautenstrauch-Joest-Museum für Kulturen der Welt. Künftig soll der tätowierte Kopf im Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington in einen "Raum der Stille und Würde" aufbewahrt werden. Wenn seine Identität geklärt ist, wird er dem Stamm übergeben, zu dem er einmal gehört hat. Dieser entscheidet dann darüber, ob er bestattet oder verwahrt wird.