Sie wird ihre Stelle am 15. Januar antreten. Die Türkin hat einen Hintergrund in Ingenieurwesen und Philosophie und arbeitete bereits zwischen 2007 und 2014 für die Istanbul-Biennale. Sie gehörte zum Gründungsteam des Programms für zeitgenössische Kunst des Cappadox-Festivals und war von 2015 bis 2017 dessen stellvertretende Kuratorin. Sie forschte über die Sammlung des Istanbuler Museums Arter und arbeitete von 2020 bis 2021 als Kuratorin und Ausstellungsleiterin in der Kulturabteilung der türkischen Privatbank Yapı Kredi.
Kevser Güler folgt auf Bige Örer, die im Dezember nach 16 Jahren die Leitung der Istanbul-Biennale abgegeben hatte. Zuletzt hatte es Unmut über die Direktorin gegeben. Viele machten sie für die opake power politic des Hauses verantwortlich. Dass Örer, bislang selten als Kuratorin in Erscheinung getreten, selbst die Füsün-Onur-Ausstellung "Once upon a time…" in Venedig 2022 kuratiert hatte, hatte für Stirnrunzeln gesorgt.
Vergangenen Sommer dann stieß die Berufung der Londoner Kunstwissenschaftlerin, Kuratorin und Kritikerin Iwona Blazwick zur Kuratorin der 18. Istanbul-Biennale im September 2024 auf Proteste. Blazwick, eine gute Bekannte von Örer, wurde der in Berlin lebende türkisch-niederländische Kuratorin Defne Ayas vorgezogen, die das Advisory Board der IKSV der Stiftung als neue Kuratorin vorgeschlagen hatte (mehr zu dem Streit lesen Sie hier).
Die von der Istanbuler Stiftung für Kultur und Kunst (İKSV) organisierte und vom Biennale-Sponsor Koç Holding gesponserte 18. Istanbul Biennale wird weiterhin von Iwona Blazwick kuratiert und findet vom 14. September bis 17. November statt.