Podcast "Fantasiemuskel" #11

Ist eine Straßenzeitung Kunst oder Aktivismus?

Wird Kunst besser, wenn sie ein politisches Anliegen hat, oder verliert sie dadurch an Qualität? Darüber sprechen die Monopol-Podcaster Friedrich von Borries und Torsten Fremer in der aktuellen Ausgabe von "Fantasiemuskel" mit Astrid Mania

Sie ist Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, Initiatorin des Podcast "An Artwork a Day" und ehrenamtliche Chefredakteurin von "Karuna-Kompass", einer kunstsinnigen und diskursfreudigen Straßenzeitung aus Berlin.

Anders als bei anderen Straßenzeitungen sind Reportagen über das Leben von obdachlosen Menschen nicht Schwerpunkt vom "Karuna-Kompass". "Diese Zeitung", so Mania, "will Ideen für eine solidarische Zukunft vorstellen", also Modelle für eine Gesellschaftsform, die mitfühlender und solidarischer ist als die der Gegenwart. Kunst, so Mania, spiele dabei keine zentrale Rolle. "Ich vermisse in der gegenwärtigen Kunst das Utopische. Ich sehe sehr wenig Projekte, die in einer komplexen Weise durchdenken, wie eine ökologisch, ökonomisch, sozial gerechtere Zukunft aussehen könnte." Ganz auf Kunst verzichten will Mania aber nicht, schließlich hat Kunst, "das Potential, Geschichten über mögliche Zukünfte zu erzählen."

Außerdem sprechen die drei über Kunst, die in den Grenzbereichen von Autonomie und Anwendung operiert. "Vielleicht ist es ja auch ein Zugewinn, wenn Kunst sich Felder eröffnet, in denen sie sich gesellschaftlich engagiert." Zur Freiheit der Kunst gehört eben auch, sich gemein zu machen: "Ich mag Kunst", so die politisch äußerst engagierte Kunsthistorikerin Mania, "die sich politisch instrumentalisieren lässt – wenn es denn der 'guten Sache' dient".

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