Bei der Entscheidung über die Zukunft des leerstehenden ehemaligen Internationalen Congress Centrums (ICC) am Berliner Funkturm soll es nach dem Willen des Senats bald vorangehen. "Wir haben uns verständigt, dass wir einen internationalen Wettbewerb starten werden", sagte Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag nach der Sitzung des Senats. "Wir werden das sehr breit international ausschreiben als Ort für Kultur, Kreativität, Innovation, neue Technologien, aber auch für das Kongress- und Veranstaltungsgeschäft." Vorgesehen sei, die Ausschreibung im nächsten Jahr zu veröffentlichen. "Unser Ziel ist, dass die Wettbewerbsbeiträge dann in 25 bis Anfang 26 eingehen."
Anschließend werde eine Kommission alle Beiträge bewerten. Der Plan sei, dass im August 2026 die Entscheidung darüber fallen könne, wer den Standort ICC in Partnerschaft mit der Stadt entwickeln soll. Der Senat werde die Berliner Immobilienmanagement GmbH damit beauftragen, den Wettbewerb durchzuführen. "Wir rechnen mit Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro", sagte Giffey, die die Entscheidung des Senats als «wichtigen, großen Schritt" bezeichnete. "So weit wie heute waren wir mit dem ICC noch nie."
Das seit 2019 unter Denkmalschutz stehende Gebäude zählte einmal zu den größten Kongresszentren der Welt. Es wird seit Jahren nur noch sporadisch genutzt, im September vergangenen Jahres etwa für die internationale Konferenz "Q Berlin" zu Zukunftsfragen in Metropolen. Giffey macht sich seit Langem dafür stark, das an ein Raumschiff erinnernde Gebäude nicht abzuschreiben. Aus Sicht des Senats ist dafür ein Investor unverzichtbar, das Land allein könne das nicht stemmen.