"Wir wurden angegrabscht, runtergemacht, belästigt, verniedlicht, verhöhnt, bedroht und eingeschüchtert von denen, die in Machtpositionen sind und den Zugang zu Ressourcen und Möglichkeiten kontrollieren", heißt es in dem Brief, der unter anderem auf einer eigenen Website und im britischen "Guardian" veröffentlicht wurde und den bereits hunderte Frauen, darunter viele auch aus Deutschland, unterschrieben haben.
Er wurde initiiert von der Galeristin Sadie Coles, den Künstlerinnen Cindy Sherman, Anicka Yi, Helen Marten und Coco Fusco und den Museumsdirektorinnen Suzanne Cotter und Sarah Munro.
"Wir sind nicht überrascht von Machtmissbrauch", heißt es weiter mit einem Zitat einer Arbeit von Jenny Holzer aus den 80er-Jahren und mit deutlichen Bezug zu Knight Landesman, dem zurückgetretenen Mit-Herausgeber des US-Kunstmagazins "Artforum", der angeklagt ist, mehrere Frauen sexuell belästigt zu haben.
"Der Rücktritt eines der Herausgeber eines renommierten Magazins löst nicht das größere, versteckte Problem: eine Kunstwelt, die Machtstrukturen aufrechterhält auf Kosten ethischen Verhaltens." Die Autorinnen und Unterzeichnerinnen – die selbst Missbrauch erfahren haben oder sich solidarisch mit den Opfern zeigen – wollen nicht länger schweigen und Sexismus in der Kunst anprangern. Sie rufen Institutionen auf, sexistische Strukturen zu beseitigen.