„Alle hier ausgestellten Werke wurden vom Künstler persönlich geschaffen“, so steht es angeblich auf Plakaten, die für die große David-Hockney-Schau in der Royal Academy (21. Januar – 9. April) werben. Dass dieser Hinweis durchaus als Seitenhieb auf seinen Kollegen Damien Hirst verstanden werden kann, der ebenfalls im Frühjahr eine große Schau in London eröffnet, hat Hockney jetzt in einem Interview mit der Programmzeitschrift "Radio Times" bestätigt.
Darin beschwert sich der Maler darüber, dass Hirst Assistenten beschäftigt für die Produktion seiner Kunstwerke: "Das ist eine Beleidigung für jeden Handwerker ... In der Kunsthochschule habe ich immer darauf hingewiesen, dass man zwar Handwerk unterrichten kann, aber nicht Poesie. Aber heutzutage versuchen sie, Poesie ohne Handwerk zu unterrichten."
Im Interview mit Monopol erklärte Damien Hirst 2009, warum er nicht selbst malte: "Meine Bilder waren so was wie Etüden über die Malerei. Total formalistisch. Die Spin-Paintings, die Spot-Paintings – ein Versuch zu malen, ohne zu malen. Sehr konzeptuell." Er versicherte aber: "Nun male ich seit zweieinhalb Jahren richtig, ich habe die Angst davor verloren." Der 46-Jährige eröffnet im April seine Soloshow in London: Die Tate Modern widmet ihm als erstes englisches Museum eine Retrospektive (9. April bis 9. September).
David Hockney, der nach Jahrzehnten in Kalifornen in sein Heimatland zurückgekehrt ist, wurde in dieser Woche im Alter von 74 Jahren von der Queen in den Order of Merit eingeladen, um die Stelle des verstorbenen Malers Lucian Freud einzunehmen. Kürzlich wählten ihn 1000 britische Maler und Bildhauer zum einflussreichsten Künstler des Landes. Damien Hirst schaffte es nicht einmal in die Top Ten.
Vor den großen Ausstellungen in London