Das Gemälde "Portrait of an Artist (Pool with Two Figures)" ("Porträt eines Künstlers (Pool mit zwei Figuren)" sei in der Nacht zum Freitag für exakt 90,3 Millionen Dollar versteigert worden, teilte das Auktionshaus Christie's mit. Der Käufer wolle zunächst anonym bleiben. Das 1972 entstandene Acrylgemälde zeigt zwei Männer - einen von ihnen schwimmend im Pool, den anderen am Beckenrand stehend.
Der 81-jährige Hockney löst damit den 63-jährigen Jeff Koons als teuersten lebenden Künstler ab. Der Amerikaner Koons hatte den Rekord 2013 mit seiner Skulptur "Balloon Dog" gebrochen, die ebenfalls bei Christie's in New York für 58,4 Millionen Dollar (damals 43,6 Millionen Euro) versteigert worden war.
Während der Versteigerung in New York wurde draußen vor dem Auktionshaus ein Schnee-Rekord aufgestellt: Rund 16 Zentimeter fielen - mehr war an einem einzigen Tag im November seit mindestens 136 Jahren nicht mehr gemessen worden. Trotzdem hatten sich dutzende Menschen im Auktionshaus versammelt, darunter der Galerist Larry Gagosian und der Schauspieler Jake Gyllenhaal. Zahlreiche Menschen boten auf das Hockney-Bild, schließlich lieferten sich zwei Telefon-Bieter neun Minuten lang einen Wettstreit. Bei dem Verkäufer des Bildes soll es sich US-Medienberichten zufolge um den britischen Milliardär Joe Lewis handeln. Christie's wollte das zunächst nicht bestätigen.
Der Hockney-Verkauf war der Höhepunkt der diesjährigen Herbstauktionen, aber schon zuvor waren Nachfrage und Preise hoch gewesen und zahlreiche Rekorde gepurzelt. Ein Werk des deutschen Künstlers Gerhard Richter, "Abstraktes Bild" von 1987, wurde bei Sotheby's für rund 32 Millionen Dollar (rund 28 Millionen Euro) versteigert. Ein Gemälde des US-Künstlers Edward Hopper (1882-1967) - "Chop Suey" - stellte bei Christie's mit rund 92 Millionen Dollar einen neuen Auktionsrekord für den Künstler auf. Zuvor hatte Sotheby's ein Werk des belgischen Malers René Magritte (1898-1967) für rund 26,8 Millionen Dollar versteigert - ebenfalls Auktionsrekord für den Künstler.