Das Werk des seit langem in Deutschland lebenden Mittvierzigers besteche durch seine formale, erzählerische und anthropologische Qualität, teilte die Kunsthalle Mannheim am Donnerstag mit. Sie lobt den Preis seit 1997 gemeinsam mit der nach dem SAP-Mitbegründer und Kunsthallenförderer Hans-Werner Hector benannten Stiftung aus.
"Hiwa K, der als Kurde aus dem Irak fliehen musste, beschäftigt sich in seinem Werk mit den großen Herausforderungen unserer Zeit: Migration, Fragen der Zugehörigkeit und dem Thema Nationalismus", erklärte die Jury. Individuelle Erfahrungswerte fänden ebenso Eingang in seine die Kunst wie allgemein gültige Aussagen über Macht und deren Ausübung.
Museumsdirektorin Ulrike Lorenz betonte, Hiwa K beziehe Stellung in aktuellen gesellschaftlichen Debatten: "Diese Art der Auseinandersetzung suchen wir mit unserer neuen Kunsthalle, die sich einmischen und in die Gesellschaft hinein wirken will." Der Neubau des Hauses war im vergangenen Jahr abgeschlossen worden.
Die Auszeichnung fördert im dreijährigen Rhythmus Künstler, die in Deutschland leben, zwischen 35 und 50 Jahre alt sind und im dreidimensionalen Bereich der Bildhauerei, Objektkunst, Raum- und Multimediainstallation arbeiten. Damit unterstreicht der Preis den Mannheimer Sammlungsschwerpunkt Skulptur. Er ist mit 20 000 Euro und mit einer Ausstellung in der Kunsthalle verbunden. Unter den bisherigen Preisträgern waren Alicja Kwade, Nairy Baghramian, Tobias Rehberger, Florian Slotawa und Gunda Förster.