Das Holzhaus mit Satteldach und zwei Stockwerken war zuvor vom New Yorker Auktionshaus Guernsey's auf bis zu 3 Millionen Dollar (etwa 2,6 Millionen Euro) geschätzt worden. Bei der Auktion am Donnerstag in New York bot aber niemand das Mindestgebot von einer Million Dollar. Parks gilt als Ikone der schwarzen US-Bürgerrechtsbewegung, seit sie sich 1955 weigerte, ihren Platz im Bus für einen Weißen zu räumen.
Das Haus war ursprünglich im Besitz der Familie des Bruders von Rosa Parks, Sylvester McCauley. Dann war es lange verlassen und sollte abgerissen werden, bis Rosa Parks' Nichte Rhea McCauley es für 500 Dollar kaufte. Sie versuchte, es zu retten, traf schließlich den in Berlin lebenden Künstler Ryan Mendoza und spendete es ihm.
Mendoza verschiffte das Haus nach Berlin und baute es 2017 auf seinem Grundstück im Stadtteil Wedding wieder auf. Zum Gallery Weekend 2017 haben es sich hunderte Menschen angeschaut. Die Besucher durften aber das Innere des Hauses nicht betreten – eine Frage des Respekts vor Rosa Parks, fand Mendoza. Anfang des Jahres war das Haus über den Atlantik verschifft worden und sollte für einige Zeit an der renommierten Brown University in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island zu sehen sein. Nachdem aber Zweifel laut wurden, ob Rosa Parks überhaupt in dem Haus gelebt hat, verzichtete die Hochschule auf die Ausstellung. Was nun mit dem Haus passiert, das derzeit in einer Halle in der Nähe von New York eingelagert ist, war zunächst nicht klar.
Mendoza hat bereits Erfahrung mit Häusern: 2016 präsentierte er auf der Art Rotterdam ein Einfamilienhaus, das er in Detroit abgebaut hatte. Im selben Jahr bemalte er für die Installation "The Invitation" zwei Häuser in Detroit, löcherte die Fassaden mit den Namen "Clinton" und "Trump" und lud die beiden Präsidentschaftskandidaten ein, dort zu übernachten.