"Ich dachte immer, wenn ich über 90 Jahre alt bin, wird die Welt Fortschritte gemacht haben. Aber ich hatte Trump nicht auf dem Schirm", sagte er am Samstagabend bei einem Talk auf dem Red Bull Music Festival in New York. "Das Problem ist nicht, dass er existiert, sondern dass er so viele Unterstützer hat. Warum lässt die afro-amerikanische Community ihn zu, warum jagen wir ihn nicht aus dem Amt?" Trump würde mit seiner rassistischen Politik nicht-weiße Menschen negieren und unterdrücken.
Gerade Künstler sollten politisch aktiv werden, sagte Belafonte in dem Gespräch, das von der Metropolitan-Kuratorin und Bloggerin Kimberly Drew moderiert wurde. Als Beispiel nannte er den Maler Charles White (1918–1979), dessen Bilder und Darstellung von starken und selbstbewussten Afro-Amerikanern inspirierend seien. "Künstler wie er haben immer die Veränderung der Welt im Auge gehabt, und eine Weile waren sie damit auch erfolgreich."
Früher hätte man Trump nie so weit kommen lassen, meinte Belafonte, der mit Bürgerrechtlern wie Martin Luther King, Malcom X und Nelson Mandela befreundet war, "doch heute ist die ganze US-Gesellschaft von Gier und Konsum durchzogen". Neue Bewegungen wie Black Lives Matter allerdings machten ihm Hoffnung, dass Veränderung möglich ist. Auch in den Schriften von Karl Marx, der auf dem Tag genau vor 200 Jahren geboren wurde, könne man wichtige Impulse finden.