Restitution

Gothaer Stiftung will Schädel aus Indonesien zurückgeben

Die Stiftung Schloss Friedenstein in Gotha strebt die Rückführung von aus Indonesien stammenden menschlichen Schädeln aus ihrer Sammlung an

Dafür solle eine internationale Arbeitsgruppe ins Leben gerufen werden, die in Koordination mit Indonesien alle nächsten Schritte unternehme, kündigte Stiftungsdirektor Tobias Pfeifer-Helke am Freitag nach Abschluss eines Forschungsprojekts zur Provenienz und Geschichte der Sammlung indonesischer Schädel in Gotha an.

Ein internationales Team von Wissenschaftlern hatte in den vergangenen 18 Monaten die Herkunft von menschlichen Schädeln untersucht, die während der Kolonialzeit in die herzogliche Sammlung kamen. Einigen der Menschen, von denen die 33 noch in Gotha vorhandenen Schädel stammten, habe ihre Identität zurückgegeben werden können, sagte der Ethnologe und Leiter des Forscherteams, Adrian Lindner. Der Großteil der Schädel stamme von jungen Männern, von denen viele gefangen genommene Freiheitskämpfer waren.

Stiftungsdirektor Pfeifer-Helke machte deutlich, dass eine Rückgabe der Schädel im Alleingang nicht möglich sei. Es sei dafür eine ausdrückliche Forderung oder Bitte aus Indonesien nötig. Das dortige Interesse an der Rückführung der Schädel sei bislang eher zurückhaltend ausgefallen.